Buch, Deutsch, Band 21, 255 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 235 mm, Gewicht: 510 g
Reihe: Klio in Polen
Die Transformation des politischen Bewusstseins des litauischen Adels im geteilten Polen-Litauen zwischen 1795 und 1831
Buch, Deutsch, Band 21, 255 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 235 mm, Gewicht: 510 g
Reihe: Klio in Polen
ISBN: 978-3-944870-79-3
Verlag: fibre
Die aus Litauen stammende Historikerin Halina Beresneviciute-Nosálová, die seit vielen Jahren an der Universität in Brünn lehrt, zeigt in der vorliegenden, im Original 1999 erschienenen Studie auf, welche Veränderungen sich im politischen Bewusstsein der litauischen Oberschicht in den ersten drei Jahrzehnten der Abhängigkeit vom russischen Zaren vollzogen haben. Die Autorin wählt dafür einen literarischen Ausgangspunkt. Sie beschreibt ausführlich den historischen Kontext der populären politischen Kultur, in der Adam Mickiewicz seine Poeme „Grazyna" (1823) und „Konrad Wallenrod" (1828) verfasste. Diese Werke werden als Manifeste des Aufstands bezeichnet, denn in ihnen forderte der Dichter dazu auf, alle Gefühle der politischen Loyalität in den Dienst des Patriotismus zu stellen. Sie verbreiteten ein Gedankengut, das Gegenbewegungen zu der hierarchischen Verbindung feudaler Loyalität mit familiären Werten auslöste.
Die Autorin geht von der These aus, dass sich während der ersten drei Dekaden des 19. Jahrhunderts im politischen Bewusstsein des litauischen Adels ein starkes Gebot der Priorität der Nation innerhalb der Hierarchie der politischen Werte herausgebildet habe, das fortan den Bruch mit allen anderen Loyalitäten legitimierte. Fußend auf Egodokumenten, politischen Schriften, Dichtungen und der zeitgenössischen Wilnaer Presse rekonstruiert, beschreibt und erläutert Beresneviciute-Nosálová in ihrem Werk den Wandel des politischen Bewusstseins unter dem litauischen Adel sowie seine Visionen, wobei sie vor allem Wert auf die Analyse der zeitgenössischen politischen Rhetorik legt.