E-Book, Deutsch, 344 Seiten
Reihe: MM-Reiseführer
Becht / Talaron MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern
9. Auflage 2025
ISBN: 978-3-96685-472-6
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
100% authentisch, aktuell und vor Ort recherchiert.
E-Book, Deutsch, 344 Seiten
Reihe: MM-Reiseführer
ISBN: 978-3-96685-472-6
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Reiseführer Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern Das E-Book aus dem Michael Müller Verlag - umfassend, übersichtlich, unentbehrlich Entdecken Sie mit der 9. Auflage unseres Reiseführers die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns auf 344 Seiten mit 181 Farbfotos. 34 Detailkarten sorgen für Orientierung und führen Sie in jeden Winkel und zu jeder Sehenswürdigkeit. Das E-Book Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern auf einen Blick - Orientiert an der Ostseeküste: Überblick über die kulturellen Highlights, die besten Strände und die schönsten Aktivitäten und Ziele rund ums Thema Familienurlaub. - Unterwegs an der Ostseeküste: Sabine Becht und Sven Talaron zeigen, was die mecklenburgische Ostseeküste alles zu bieten hat: etwa die Backsteingotik in den Hansestädten, die Bäderarchitektur in den Ostseebädern, die Ankunft der Kraniche auf der Halbinsel Zingst, oder die schroffen Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund. Bei jedem Ort geben die Autoren außerdem zahlreiche Empfehlungen für Unterkünfte, sowie Tipps zum Essengehen und Shopping. - Nachlesen & Nachschlagen: Landeskundliche Hintergrundinfos und zahlreiche praktische Tipps rund um die Reise .Authentisch reisen mit den Reiseführern aus dem Michael Müller Verlag Was ist das Besondere an den Michael-Müller-Reiseführern? Sie sind von Reisenden für Reisende gemacht. Unsere Autorinnen und Autoren recherchieren immer vor Ort, sie schreiben über Dinge, die sie selbst erlebt und getestet haben. Unabhängig, ehrlich, authentisch.
Sabine Becht Geboren in Wiesbaden, studierte in Bamberg Amerikanistik und Kommunikationswissenschaft. Schon in ihren Semesterferien war sie für den Michael Müller Verlag in Griechenland unterwegs, bevor sie 1997 mit 'Tunesien' ihren ersten eigenen Reiseführer schrieb. Den gibt es zwar nicht mehr, dafür aber diverse zu Italien (Rom, Piemont, Ligurien, Elba etc.), zu den griechischen Inseln (Kefalonia & Ithaka), zu Mecklenburg-Vorpommern und zu Österreich. Sven Talaron Geboren am Rand des Fichtelgebirges und schon früh mit einer gehörigen Portion Fernweh nach Bergen und Meer ausgestattet. Begann nach dem Studium (Geschichte und Germanistik) für den Michael Müller Verlag zu arbeiten. Autor diverser Reiseführer zu Italien (Abruzzen und Ligurien), Griechenland (Kefalonia & Ithaka), Mecklenburg-Vorpommern (Ostseeküste und Seenplatte) und Österreich (Kärnten).
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Hansestadt und Highlight der Backsteingotik Wismar Wismars Altstadt, 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, erinnert in jeder Straßenflucht an die Blütezeit der Hanse: Nirgendwo sonst in Deutschland hat sich in dieser Geschlossenheit und auf einer so großen Fläche das Erscheinungsbild einer Hansestadt erhalten. Angefangen vom Grundriss der Altstadt über zahlreiche Bürgerhäuser, das gotische Viertel und den Alten Hafen bis zu den beiden großen Kirchen St. Georgen und St. Nikolai sowie dem Turm von St. Marien, allesamt bedeutende Bauwerke der Norddeutschen Backsteingotik - überall ist der altehrwürdige Geist einer stolzen Hansestadt gegenwärtig. Aber auch aus den späteren Jahrhunderten sind sehenswerte Bauwerke erhalten: Im 16. Jh. entstanden in Anlehnung an die niederländische Renaissance z. B. die Wasserkunst auf dem Markt, der Fürstenhof und das Schabbellhaus; im 19. Jh. wurde das klassizistische Rathaus errichtet. Im Lauf der Jahrhunderte wurde im Stil der Zeit auch Bausubstanz verändert, wer es sich leisten konnte, „modernisierte“ sein gotisches Stadthaus. So präsentieren sich die Fassaden wie ein abwechslungsreicher Querschnitt durch die Architekturgeschichte: im ursprünglichen Backsteinrot mit gotischen Stufengiebeln, verputzt, farbig und die Giebel mit barockem Schwung gesetzt, dominiert von klassizistischer Strenge oder auch verspielt in Jugendstil-Manier verziert. Zentrum der Altstadt ist der riesige Marktplatz. Hier und in den umliegenden Straßen und Sträßchen spielt sich ein großer Teil des innerstädtischen Lebens ab. Wismar ist auch eine relativ junge Universität sstadt, rund 7500 Studierende sind an der Hochschule eingeschrieben, hauptsächlich für Wirtschaft und Ingenieurswissenschaften. Wichtiger Arbeitgeber Wismars ist die Werft. 2022 wurde sie von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) übernommen, ab 2026 soll in der riesigen, blau-grünen Dockhalle vor den Toren der Stadt wieder Hochbetrieb herrschen. Daneben besitzt die Stadt einen gut frequentierten Handelshafen und ein Kreuzfahrt-Terminal . Doch trotz der vielen Studenten und Touristen ist Wismar insgesamt eine sehr ruhige Stadt, in manchen Ecken mäuschenstill. Seit 1990 hat Wismar 20 % seiner Einwohner verloren. Stadtgeschichte Die Stadt Wismar wurde 1229 erstmals urkundlich erwähnt. Die topografischen Voraussetzungen für eine Stadtgründung waren denkbar günstig. Die Bucht von Wismar, geschützt durch die vorgelagerte Insel Poel, ermöglichte den Ausbau eines versandungsfreien Hafens. Landseits schützten weite Sümpfe die junge Siedlung, und mitten hindurch führte die Handelsstraße von Lübeck nach Rostock und weiter in den Osten. Innerhalb kürzester Zeit entstand eine geradezu vorbildliche mittelalterliche Stadt: wehrhaft durch einen umschließenden Mauerring (ab 1276), handelsoffen aufgrund des günstigen Hafens und ehrgeizig, um mittels prachtvoller Bauten dem eigenen Selbstbewusstsein Ausdruck zu verleihen. Die Basis für die rasante Entwicklung war der Handel. Ein bereits 1259 abgeschlossener Vertrag zwischen Lübeck, Rostock und Wismar sicherte die Handelswege zwischen den aufstrebenden Städten und bildete den Kern eines bald mächtigen Städtebundes, der Hanse . Als 1264/65 das Bündnis u. a. um Stralsund und Greifswald erweitert wurde, tagte der Prototyp des später traditionell in Lübeck stattfindenden Hansetages in Wismar. Klar zum Segelsetzen! Auf der Wissemara Der Exportschlager der Stadt war das Bier. Nachdem Wismar von seinen Nachbarstädten aus dem Getreidemarkt gedrängt worden war, folgte man der lukrativen Strategie, den Rohstoff veredelt zu exportieren. 183 Brauereien sind für das Jahr 1464 in Wismar dokumentiert. Verschifft wurde das Wismarer Bier vor allem in die Niederlande und nach Flandern, aber auch nach Skandinavien, England und bis nach Portugal. 1350 war kein gutes Jahr für Wismar. Noch immer wütete die erste schwere Pestepidemie, als ein Stadtbrand zahlreiche Gebäude zerstörte. Doch die Hanse und damit auch Wismar standen in ihrer Blüte, sodass auf die niedergebrannten Ruinen schnell prächtige Backsteinbauten folgten, und es wurde mit dem monumentalen Bau der Kirche St. Nikolai (ab 1380) begonnen. Mit dem Niedergang des mächtigen Städtebundes im 16. Jh. verlor auch Wismar an kaufmännischer Kraft. Einen (vorläufigen) Tiefpunkt erlebte die Stadt im Dreißigjährigen Krieg. Wismar, das um 1530 die Reformation eingeführt hatte, musste 1627 Albrecht von Wallenstein mit seinen kaiserlichen Truppen aufnehmen und versorgen, Abgaben zahlen und die Befestigungsanlagen ausbauen. 1632 belagerten die Schweden die Stadt, nahmen sie ein - und blieben. Bis 1803 (bzw. 1903, ? unten) war Wismar schwedisch. Unter der Herrschaft der Drei Kronen wurden der Stadt zahlreiche Privilegien gewährt und ein nicht unerhebliches Maß an kommunaler Selbstverwaltung. Außerdem eröffnete sich Wismar - als Teil der neuen Großmacht - an der Ostsee ein lukrativer Binnenmarkt, sodass der Handel wieder belebt wurde. Andererseits wurde die Stadt natürlich in die Händel des schwedischen Reiches hineingezogen. Und so litt Wismar wie kaum eine andere schwedische Stadt unter dem Großen Nordischen Krieg 1700-1721. Im Jahr 1716 wurde Wismar von den alliierten Truppen (Dänen, Preußen und Kurhannoveraner) beschossen, belagert und schließlich eingenommen. Die Stadt blieb zwar bei Schweden, musste jedoch ihre Festungsanlagen schleifen. Wismar glich um 1718 einem Trümmerfeld, und die gefallene Großmacht Schweden hatte weder die Möglichkeiten noch das Interesse, die unbefestigte Stadt nachhaltig zu stärken. Aber es sollte bis 1803 dauern, bis die schwedische Krone Wismar aufgeben wollte und für hundert Jahre an das Großherzogtum Mecklenburg verpfändete. Nachdem der Vertrag schließlich 1903 auslief, verzichtete Schweden auf die Rückgabe und Wismar war endgültig Teil Mecklenburgs und damit des Deutschen Reiches. Fritz Reuter - Mecklenburgs Dichter Der Dichter, der mit seiner volksnahen, humorvollen Erzählweise seine Zeitgenossen einnahm, hat bis heute überall in Mecklenburg Spuren hinterlassen. Kaum ein Ort im Land, den Reuter auch nur flüchtig bereiste und der nicht an den großen niederdeutschen Erzähler erinnert. Fritz Reuter wurde am 7. November 1810 als Sohn des Bürgermeisters von Stavenhagen (nahe Neubrandenburg) geboren. Ab 1824 besuchte er mit mäßigem Erfolg das Gymnasium zunächst in Friedland, dann in Parchim. Es folgte ein lustlos betriebenes Studium der Rechte in Rostock, später in Jena - der Vater wollte den Sohn in seinen Fußstapfen sehen, der Sohn sah lieber in den Krug. Wegen der Mitgliedschaft in einer Burschenschaft wurde Reuter 1833 verhaftet, zum Tode verurteilt und sogleich zu 30 Jahren Festungshaft begnadigt. Es war die Zeit der Reaktion, in der der Ruf nach (nationaler) Einigkeit und Recht und Freiheit als Hochverrat und Majestätsbeleidigung geahndet wurde. Aus den 30 Jahren Festungshaft wurden, dank der Begnadigung durch Friedrich Wilhelm IV. , sieben Jahre. Doch die waren hart genug, auch wenn Reuter (auf Betreiben des Vaters) die letzten davon unter erleichterten Haftbedingungen in der Festung Dömitz verbrachte. Nach der Entlassung fiel es Reuter schwer, sich wieder einzugliedern. Die Wiederaufnahme des Studiums in Heidelberg scheiterte an schweren Alkoholproblemen. Reuter brach das Studium zum Leidwesen des Vaters ab und ging bei seinem Onkel, Pastor in Jabel bei Malchow, gewissermaßen in Reha. Nach einer Weile begann Reuter in Demzin als „Strom“ (Volontär) in der Landwirtschaft zu arbeiten. In dieser Zeit traf er Hoffmann von Fallersleben , der ihm riet, seine humoristischen Anekdoten auch und gerade über die Festungshaft zu Papier zu bringen. Reuter, inzwischen verheiratet, begann nun ernsthaft und mit zunehmendem Erfolg zu schreiben. Mit dem Verleger Dethloff Carl Hinstorff in Wismar begann 1859 eine für beide Seiten lukrative Zusammenarbeit, wenngleich nicht ohne Reibungen. Von nun an lebte Reuter nicht nur vom Schreiben, er avancierte auch zu einem der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. 1859 entstand die erste längere Erzählung in niederdeutscher Sprache „Ut de Franzosentid“ („Aus der Franzosenzeit“). 1862 griff Reuter von Fallerslebens Anregung auf und schrieb über seine Festungszeit („Ut mine Festungstid“), kurz darauf folgte der erste Teil des autobiografisch gefärbten Gesellschaftsromans „Ut mine Stromtid“. Diesen Roman schloss er in Eisenach ab, wohin die Reuters 1864 gezogen waren. Mit dem distanzierten Blick von Eisenach nach Mecklenburg schuf er 1866 mit „Dörchläuchting“ eine bissige Satire über seine...