Baltscheit | Ich und die Kanzlerin | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Baltscheit Ich und die Kanzlerin

Mein Praktikum in Berlin

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

ISBN: 978-3-8387-0679-5
Verlag: Baumhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Kanzlerin oder Königin? - Die K-Frage. Politik zum Anfassen, Politik hautnah - Erfrischend frech und aufgeschlossen erzählt - Interessante Details aus dem 'Innenleben' des Kanzleramts; Jasmin Behringer, 14-jährige Schülerin, hat einen besonderen Berufswunsch: Sie will Kanzlerin von Deutschland werden. Also bewirbt sie sich um ein Praktikum im Bundeskanzleramt, das sie auch tatsächlich antreten kann. Eine Woche ist sie ganz nahe dran am Zentrum der Macht in Deutschland, darf teilhaben an den kleinen und großen Entscheidungsprozessen, erlebt und sieht, wie Regieren geht. Martin Baltscheit hat sich in die Rolle des Teenager-Mädchens versetzt und erzählt konsequent aus ihrer Perspektive, wie sie diese Zeit erlebt. Es ist ein aufregender, aufgeregter Bericht aus dem Kanzleramt, den die Schülerin da anfertigt, in dem sie geradeheraus und freimütig erzählt, wie sie die hohe Schule des Regierens beobachtet, begreift und miterlebt. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, ist erstaunt darüber, wie es hinter den Kulissen zugeht und zugleich erleichtert, als sie erkennt, dass Regieren doch nicht so ganz ihre Sache ist. Martin Baltscheit hält den frechen, aufmüpfigen, aber erfrischend anderen Ton des Mädchens durch - und zeigt damit eindrucksvoll, wie Kinder und Jugendliche heute Politik erleben - geprägt von der Ereigniskultur der Medien, sinnentleerter Phrasendrescherei und dem in der Bevölkerung weit verbreitetem Desinteresse an Mitbestimmung in einem demokratischen Staat. Besuchen Sie auch das Blog des Autors zum Buch unter http://meinpraktikumimkanzleramt.blogspot.com.
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Jeder kriegt eine Mappe (S. 29-30)

Wir lesen und scannen und drucken. Zwischendurch lacht einer, weil er etwas Witziges gefunden hat, oder er lacht, weil er etwas besser weiß. Die Mappe wächst. Alle Meinungen aus allen Zeitungen. So eine Kanzlerpressemappe sollte jeder haben, schleime ich, und Alwin gibt den Lehrmeister: - Wer was wissen will, erfährt es auch.

Die vollständigen Reden im Bundestag18, Pressemeldungen, sogar die Glückwunschkarten der Kanzlerin19, alles, was nicht streng geheim ist, kann man lesen. Meist noch am selben Tag. Will aber keiner. Muss man ja um 5 Uhr aufstehen … Ich sehe auf den Schreibtisch und finde es gerade schlimm, dass sie das Tag für Tag machen müssen. Dass Politiker immer in den Spiegel sehen wollen und es kein Ende gibt, solange sie Bäume fällen, um Papier herzustellen.

Dann rattert der Scanner, und Alwin sagt, wie sehr er sich jeden Morgen darauf freut, zu erfahren, was sie aus dem gestrigen Tag gemacht hätten. Anna, Jeremias und Ellen sehen das weniger blumig und meinen, es wäre einfach nur ein Job und sie hätten früh Feierabend. Dann geben sie mir ein Thema. Jede Woche wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben, sagt Ellen, die schon über vierzig ist, aber eine Haut wie Marzipan hat. Mein Thema für heute ist der Mindestlohn.20 Ich lege die unterschiedlichen Artikel übereinander. Alwin sagt, ich soll auch lesen, also lese ich. Nach einer Stunde komme ich zu folgendem Ergebnis:

Zum Glück bin ich eine Praktikantin und muss nichts entscheiden. Alwin funkelt mich an und sagt:- Weißt du, worüber sie gestern Nacht geredet haben? Ich weiß sofort, was er meint21, und antworte:- Mindestlohn. - Stell dir vor, du wärst Kanzlerin. Bist du dafür oder dagegen? - Ich würde Wolf fragen. - Wen? In diesem Augenblick kommt Rohrpost. Es rumst in einem Schrank an der Wand. Ellen geht und öffnet. In einem Körbchen liegt ein durchsichtiger Zylinder mit einem gelben Schnellhefter. Sie schraubt den Zylinder auf und biegt die Mappe gerade, dann nimmt sie das Blatt heraus und liest.  

Guten Morgen, brave Erstleser, Mappe eine halbe Stunde früher heute. Danke und Gruß, M.


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