Bajohr / Pohl | Der Holocaust als offenes Geheimnis | Buch | 978-3-406-54978-6 | sack.de

Buch, Deutsch, 156 Seiten, broschiert, Format (B × H): 149 mm x 222 mm, Gewicht: 319 g

Bajohr / Pohl

Der Holocaust als offenes Geheimnis

Die Deutschen, die NS-Führung und die Alliierten

Buch, Deutsch, 156 Seiten, broschiert, Format (B × H): 149 mm x 222 mm, Gewicht: 319 g

ISBN: 978-3-406-54978-6
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG


Spätestens seit 1942 hatten immer größere Teile der deutschen und internationalen Öffentlichkeit Kenntnis von der Vernichtung der Juden. Die Autoren zeigen, wie dieses Wissen nach der Kriegswende 1942/43 bei den Deutschen Bestrafungserwartungen und Vergeltungsängste weckte, aber auch, wie die NS-Führung auf die zunehmende Verbreitung dieser Informationen reagierte.

Das vorliegende Buch widmet sich einem bislang wenig untersuchten Thema: Wie ging die deutsche Bevölkerung mit ihrer Kenntnis von Judenverfolgung und Holocaust um, und wie reagierte die NS-Führung auf die weltweite Diskussion dieser Verbrechen? Im ersten Teil wird untersucht, wie sich nach 1933 zwischen NS-Regime und Bevölkerung schrittweise ein antijüdischer Konsens herausbildete. Dabei spielten der gesellschaftliche Antisemitismus, die wachsende Popularität des NS-Regimes und Hitlers sowie persönliche Vorteile eine wichtige Rolle. Nach der Kriegswende 1942/43 wurden die Morde an der jüdischen Bevölkerung zwiespältiger aufgenommen, was jedoch nicht zu Gefühlen der Scham, sondern eher zu Schuldabwehr und Aufrechnungsstrategien führte.

Bereits unmittelbar nach Beginn der Massenmorde im Sommer 1941 verbreitete sich das Wissen über diese Verbrechen weltweit. Der zweite Teil des Buches zeigt, daß die nationalsozialistischen Eliten dies sehr genau registrierten, die NS-Führung aber erst nach Stalingrad zur propagandistischen Gegenoffensive überging.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Einleitung

Teil I: Vom antijüdischen Konsens zum schlechten Gewissen.
Die deutsche Gesellschaft und die Judenverfolgung 1933–1945
von Frank Bajohr
1. Judenverfolgung nach 1933: Vier Faktoren gesellschaftlichen Verhaltens
Judenfeindschaft und Antisemitismus
Interessenanpassung in der NS-Diktatur
Interessenaktivierung durch Judenverfolgung
Judenverfolgung und «Zustimmungsdiktatur»
2. «… grundsätzlich gebilligt.»
Antijüdischer Konsens und «Reichskristallnacht»
3. Die Deportation der deutschen Juden und die Grenzen des Konsenses
4. Die Kenntnis des Holocaust
5. Nach der Kriegswende 1943: Bestrafungsängste und schlechtes Gewissen
6. Resümee und Ausblick: Vom schlechten Gewissen zu Schuldabwehr und Aufrechnung

Teil II: Das NS-Regime und das internationale Bekanntwerden seiner Verbrechen von Dieter Pohl
1. Der Krieg als Deckmantel
2. Erste Nachrichten über die Verbrechen in der Sowjetunion
3. Totaler Massenmord im Zeichen deutscher Siege 1942
4. Reaktionen nach Stalingrad
5. Die alliierte Drohung mit Bestrafung
6. Der Kampf um das Leben der Juden Ungarns
7. Die Befreiung erster Konzentrationslager
8. Legenden für die Nachkriegszeit
9. Resümee: NS-Führung und Alliierte

Anmerkungen
Bildnachweis
Namensregister


Frank Bajohr, Dr. phil., geb. 1961, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. Zuletzt erschien von ihm: Unser Hotel ist judenfrei. Bäder-Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert (2003).

Dieter Pohl, Dr. phil., geb. 1964, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München. Zuletzt erschien von ihm: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit (2003).


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