Bailly / Bernhardt / Gabella | Für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in der Schweiz | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 147 Seiten

Bailly / Bernhardt / Gabella Für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in der Schweiz

Eine umfassende Vision

E-Book, Deutsch, 147 Seiten

ISBN: 978-3-456-94572-9
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Wie in allen westlichen Ländern macht man sich auch in der Schweiz Sorgen um die Entwicklung des Gesundheitssystems: Welche Politik soll unterstützt werden, um die Qualität des Gesundheitssystems zu gewährleisten, seine Effizienz zu steigern und gleichzeitig den Zugang aller zu medizinischen Leistungen zu sichern? Dieses Buch untersucht die Funktionsweise des Schweizer Gesundheitssystems und schlägt Lösungen für die Finanzierung und ein gutes Funktionieren vor. So trägt es zur Debatte über die Bewahrung eines nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsbereichs bei. Die Neuauflage räumt der aktuellen Situation des Gesundheitssystems in der Schweiz mehr Platz ein und entwickelt neue Vorschläge zu seiner Reform. Hinzugefügt wurden Kapitel zum Wettbewerb im Gesundheitswesen und zur Stellung des Patienten als Kunden.
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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;6
2;Präambel: Forum Santé-Gesundheit und Gruppe Medicometrie;8
3;Einführung: Gesundheit kostet Geld, dabei geht vergessen, dass Gesundheit auch das Wichtigste ist;10
4;1 Von der Medicometrie zum Forum Santé: eine Übersicht*;12
4.1;1. Die Entstehung einer Disziplin;12
4.2;2. Definition der Medicometrie;14
4.3;3. Medicometrie und Gesundheitssystem: eine umfassende Sicht;16
4.4;4. Eine umfassende Sicht der Gesundheit in der Schweiz: Forum Santé-Gesundheit;18
5;2 Alternde Bevölkerung und nachhaltige Finanzierung der Gesundheitsversorgung;22
5.1;1. Alternde Bevölkerung und Gesundheitsausgaben;22
5.2;2. Vier Kerngedanken zur Krankenversicherung in der Schweiz;24
5.3;3. Wie kann die Planung der Gesundheitsversorgung verbessert werden? Reformen sind notwendig!;25
5.4;4. Wie kann die Krankenversicherung finanziert werden?;27
6;3 Gesundheit – ist der Mangel vorprogrammiert?;30
6.1;1. Ein Gesundheitssystem, um Gesundheit zu produzieren;30
6.2;2. Gesundheit produzieren;31
6.3;3. Zwischen Überfluss und Mangel;31
6.4;4. Medizinische Fachpersonen: Angebot und Nachfrage;33
6.5;5. Ein Gefühl der Unsicherheit;35
6.6;6. Der Mangel betrifft viele Berufe;36
6.7;7. «Patient involvement» (Einbezug des Patienten) und Verwendung des Internets;37
6.8;8. Information und Prävention;37
6.9;9. Neue Techniken und Wirkstoffe: mangelnde Innovation;38
6.10;10. Leistungen des Gesundheitssystems messen und die Gesundheit der Bevölkerung überwachen;39
7;4 Das Gesundheitssystem im Zeitalter konsumierenden Patienten;42
7.1;1. Die Erwartungen an das Gesundheitssystem;42
7.2;2. Patienten und ihr Behandlungsparcours;46
7.3;3. Das falsche Postulat des Objektivismus;51
7.4;4. Handeln. Aber wie?;53
8;5 Gesundheitsnetzwerke für eine bessere Qualität der medizinischen Versorgung;60
8.1;1. Die Netzwerke in der Welt der Gesundheit: mehr Kontinuität in der Behandlung;60
8.2;2. Das Paradigma des 21. Jahrhunderts;60
8.3;3. Ziele für die Errichtung von Gesundheitsnetzwerken in der Schweiz;61
8.4;4. Kriterien zur Evaluation der ambulanten Gesundheitsnetzwerke;63
8.5;5. Zwei Faktoren und drei Gruppen von Akteuren für den Erfolg der Netzwerke;65
9;6 Die Arzneimittelpolitik in der Schweiz;70
9.1;1. Divergenzen zwischen europäischer und schweizerischer Gesundheitspolitik;70
9.2;2. Die Akteure im Gesundheitssystem und das Medikament;72
9.3;3. Die Festsetzung des Arzneimittelpreises;79
9.4;4. Die Wirksamkeit des Medikaments: der Service Médical Rendu (SMR);80
9.5;5. Für einen Neubeginn in der Arzneimittelpolitik;80
10;7 Gesundheit und Qualität in der Schweiz;84
10.1;1. Qualitätsbewertung ist unumgänglich;84
10.2;2. Qualität auf allen Ebenen und für alle;84
10.3;3. Kontrolle und Finanzierung der Evaluationen;88
10.4;4. Klassifizierung von Zielen, Kriterien und Hürden der Qualität;88
10.5;5. Für eine ganzheitliche Sicht der Gesundheitsqualität;90
10.6;6. Qualitätshindernisse: Wie können sie überwunden werden?;94
11;8 Wettbewerb und Solidarität: Mythos oder Realität?;96
11.1;1. Notwendige Definitionen;96
11.2;2. Die wichtigsten Funktionen des Staates im Gesundheitswesen;99
11.3;3. Die Wettbewerbsbedingungen im Gesundheitssystem;102
11.4;5. Vorschläge;115
12;9 Schlussfolgerungen: Vorschläge für ein qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem in der Schweiz;120
12.1;1. Eine umfassende Vision der Gesundheit;120
12.2;2. Effizienz und Systemkompetenz verbessern;126
12.3;3. Bessere Kenntnisse und bessere Information;129
12.4;4. Finanzierung und Solidarität;133
12.5;5. Ein «Wegweiser» für die Gesundheitspolitik: Empfehlungen des Forum Santé 2008;137
13;Schlüsselbegriffe, Bibliografie und Internetseiten;140
14;Mehr eBooks bei www.ciando.com;0


5 Gesundheitsnetzwerke für eine bessere Qualität der medizinischen Versorgung (S. 59-60)

1. Die Netzwerke in der Welt der Gesundheit: mehr Kontinuität in der Behandlung

Das schweizerische Gesundheitssystem beruht auf einem Kompromiss zwischen Liberalismus und Kontrolle, zwischen Föderalismus und Zentralismus: Aufgrund dieser zweifachen Gebundenheit vervielfachen sich die Regulierungsmaßnahmen, oft sind sie schwierig umsetzbar und wenig wirkungsvoll. Die Schweizer stehen einem blinden Liberalismus, der ein Zweiklassensystem oder ein autoritäres, zentralistisches Zwangssystem hervorbringen würde, kritisch gegenüber, sie ziehen es vor, Solidarität, Effizienz und Freiheit miteinander in Einklang zu bringen. Dieser Wille zur Mitte erschwert die Umsetzung neuer Vorschläge beträchtlich. Doch die Kostenfrage zwingt alle Akteure des Gesundheitssystems, das System zu evaluieren und Gesundheitspolitiken zugleich aus ökonomischer und sozialer Sicht zu definieren. Gesundheitsnetzwerke als dezentralisierte und einfach umsetzbare Initiativen zählen zu den gängigsten Vorschlägen. Die medizinischen Leistungserbringer, die Finanzierer und die Patienten sind in den Netzwerken miteinander verbunden und sollen gemäß diesen Vorschlägen leistungs- und verantwortungsbewusster werden.

Einer der wichtigsten Vorschläge zur Weiterentwicklung der Gesundheitssysteme in der Schweiz ist der Übergang von einem System unabhängiger Akteure und Institutionen zu einem System von Gesundheitsdienstleistungen durch Komplementarität und Koordination, innerhalb dessen die Prävention und der Informationsfluss zwischen den verschiedenen Partnern besser integriert werden könnten. Aus diesem Grund müssen neue Organisationen ins Leben gerufen werden, die Netzwerke sind logischerweise ein Teil dieser Vorschläge.

Im Folgenden geht es darum, die Netzwerke wie koordinierte Organisationen zu betrachten, welche eine ganzheitlichere Behandlung der Patienten, die Kontinuität von Behandlung und Pflege sowie eine bessere Ergebnisqualität anstreben.

2. Das Paradigma des 21. Jahrhunderts
Netzwerke sind in Mode: Postnetzwerke, Verkehrsnetzwerke, Gesundheitsnetzwerke… Dabei wird von der Vorstellung ausgegangen, dass Netzwerke an sich positive Organisationsformen sind. Eine Fülle von Publikationen bezeugt tatsächlich den Erfolg von «Unternehmensnetzwerken », die der Bildung von Gesellschaftsnetzen vorangehen und die für die Erhöhung der Firmenproduktivität notwendig sind.

Es ist daher logisch, dass in Analogie dazu Gesundheitsnetzwerke im Kommen sind: Netzwerke für die Behandlung und Pflege, koor- dinierte Netzwerke, Spitalnetzwerke… Der Begriff «Netz» bezeichnet das, was früher mit System und Struktur bezeichnet wurde, verbunden damit ist zusätzlich die Idee der Zirkulation, des Austausches, der Komplementarität, des Vertrauens und der Koordination. Er beinhaltet die Idee von Effekten, die durch den Austausch entstehen, was auch als «Netzwerkeffekte» bezeichnet wird. Die Versuchung ist jedoch groß, im Begriff «Netzwerk» das Paradigma des 21. Jahrhunderts zu sehen, d. h., einen Versuch zur Eröffnung neuer Ressourcen in schwieriger finanzieller Lage. Ist dies tatsächlich der Fall? Tatsächlich ist die Analogie heikel: Ist das, was für einige Güter- und Dienstleistungsunternehmen gilt, auch für soziale Dienstleistungen gültig? Kann man die Produktivität der Gesundheitseinrichtungen wie diejenige von Unternehmen erhöhen, wenn dabei die Qualität der Dienstleistungen gleich bleiben soll? Dies wirft ebenfalls die Frage nach dem Ziel öffentlicher und privater Netzwerke auf: Soll der Service verbessert, die Produktivität erhöht oder die Qualität gesteigert werden …?

Je nach der Bedeutung, die man dem Netzwerk zuschreibt, kann dieses «Orte und Menschen einander näher bringen», das «Netzwerk von Externalitäten» mit der Idee von Personen, welche für einen Dienst vernetzt sind, das «Netzwerk gebietsmäßiger Organisation», das «Netzwerk als Werkzeug zu Koordination und Transaktion».


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