Eine empirische Analyse unter besonderer Berücksichtigung von Älteren und Geringqualifizierten
E-Book, Deutsch, 149 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 210 mm
ISBN: 978-3-86618-595-1
Verlag: Edition Rainer Hampp
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Wirtschaftswissenschaften Betriebswirtschaft Bereichsspezifisches Management Personalwesen, Human Resource Management
- Sozialwissenschaften Pädagogik Teildisziplinen der Pädagogik Erwachsenenbildung, lebenslanges Lernen
- Sozialwissenschaften Pädagogik Berufliche Bildung Wirtschaftspädagogik, Berufspädagogik
- Sozialwissenschaften Pädagogik Pädagogik Bildungssystem Vergleichende und Empirische Bildungsforschung
Weitere Infos & Material
1;Vorbemerkung;6
2;Inhaltsverzeichnis;8
3;Verzeichnis der Graphiken;11
4;Tabellenverzeichnis;16
5;1 Einleitung;17
6;2 Definitionen und Abgrenzungen;20
6.1;2.1 Zum Weiterbildungsbegriff;20
6.2;2.2 Definitionen von Älteren, Geringqualifizierten, „Bildungsfernen“;22
7;3 Zur Bedeutung betrieblicher Weiterbildung;23
7.1;3.1 Unterschiede im betrieblichen Weiterbildungsverhalten - Erklärungsansätze;24
8;4 Bestehende Datengrundlage zur betrieblichen Weiterbildung in Deutschland;29
8.1;4.1 Betriebsbefragung des Instituts für Wirtschaft;29
8.2;4.2 Der Continuing Vocational Training Survey (CVTS);30
8.3;4.3 Die Entwicklung betrieblicher Weiterbildung in Hessen – Analyse anhand der;32
8.4;4.4 Fazit;49
9;5 Eigene empirische Untersuchung: Methodik;51
9.1;5.1 Methodik I: telefonische Betriebsbefragung;51
9.2;5.2 Methodik II: Qualitative Interviews;58
10;6 Ergebnisse der Betriebsbefragung in Hessen;64
10.1;6.1 Betriebliche Weiterbildungsbeteiligung;64
10.2;6.2 Geplante Weiterbildung 2008 von bislang nicht weiterbildungsaktiven Betrie-ben;73
10.3;6.3 Geplante Weiterbildung im Jahr 2008;74
10.4;6.4 Erfolg der betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen;77
10.5;6.5 Nutzungsintensität betrieblicher Weiterbildung - Weiterbildungsquoten;79
10.6;6.6 Vertiefende quantitative Analyse: Betriebliche Weiterbildung älterer und ge-ring;99
11;7 Zusammenfassung der Ergebnisse der Betriebsbefragung;118
12;8 Geringqualifizierte und Ältere: Ergebnisse der qualitativen Interviews;124
12.1;8.1 Experteninterviews;124
12.2;8.2 Interviews mit Beschäftigten der beiden Zielgruppen;128
13;9 Fazit und Ausblick;140
14;Literaturverzeichnis;147
4 Bestehende Datengrundlage zur betrieblichen Weiterbildung in Deutschland (S. 24-25)
Zunächst ist zu prüfen, ob und inwieweit bereits entsprechende Informationen durch andere Untersuchungen zur Verfügung stehen. Daten zu Art und Umfang betrieblicher Weiterbildung werden in Deutschland in regelmäßiger und repräsentativer Form im Wesentlichen durch drei Betriebsbefragungen erhoben8: Zum Ersten durch die europäische Erhebung über berufliche Weiterbildung in Unternehmen (CVTS – Continual Vocational Training Survey), einer europaweiten Betriebsbefragung in 27 Ländern, die in den Jahren 1994, 2000 und 2006 durchgeführt wurde.9 In Deutschland wurden hierbei in der letzten Welle ca. 10.000 Betriebe mit zehn oder mehr Beschäftigten befragt, wobei etwa 2.850 für die Auswertung berücksichtigt werden konnten.
Zum Zweiten die Befragung des Institut für Wirtschaft (IW) in Köln, die auf etwas über 2.000 auswertbarer Fragebögen basiert. Die sechste und jüngste Erhebung stammt hierbei aus dem Jahr 2008. Und zum Dritten das IAB-Betriebspanel, eine jährliche mündliche Befragung bei ca. 16.000 Betrieben in Deutschland.
Im Gegensatz zu den anderen Erhebungen ist dies keine spezifische „Weiterbildungserhebung“, vielmehr ist Weiterbildung nur ein Themenkomplex von vielen, der bislang zweijährig abgefragt wurde und künftig jährlich abgefragt wird. Werden Informationsbedarfe auf Bundesländerebene zugrunde gelegt, liefert nur das IABBetriebspanel entsprechend regionalisierte Daten und Informationen; sowohl die IWErhebung als auch der CVTS erlauben keine Differenzierung auf dieser Ebene. Ergebnisse dieser Untersuchungen werden daher im Folgenden nur kurz angeschnitten, während anhand der Daten aus dem IAB-Betriebspanel die Entwicklung der betrieblichen Weiterbildung in Hessen seit dem Jahr 2001 nachvollzogen wird.
4.1 Betriebsbefragung des Instituts für Wirtschaft
Die Erhebungen des Kölner Instituts für Wirtschaft konzentrieren sich neben der Erfassung der betrieblichen Weiterbildungsbeteiligung vor allem auf die Analyse von Umfang und Kosten der betrieblichen Weiterbildungsaktivitäten (vgl. IW-Trends 2006). Zugrunde gelegt wird ein weiter Weiterbildungsbegriff, der neben den formal-organisierten Weiterbildungsmaßnahmen auch informelle Lernprozesse einbezieht. Entsprechend hoch ist der Anteil der weiterbildenden Betriebe; er lag nach der Befragung 2007 in Deutschland bei ca. 84% (vgl.1/2009).
Mit zunehmender Betriebsgröße steigt die Weiterbildungsbeteiligung weiter an und erreichte bei Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern über 93%. Sektorale Differenzen sind gering ausgeprägt, tendenziell ist die betriebliche Weiterbildungsbeteiligung nach dieser Erhebung im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe etwas höher als in den Dienstleistungssektoren. Bei den Formen betrieblicher Weiterbildung dominieren arbeitsplatznahe und selbst gesteuerte Lernformen deutlich vor externen oder internen Lehrveranstaltungen. Gemessen an dem (geschätzten) aufgebrachten Stundenvolumen ist das Lernen in der Arbeitssituation die bedeutsamste Form der betrieblichen Weiterbildung. Über 50% des gesamten (in Stunden gemessenen) Weiterbildungsvolumens fällt auf diese Lernform (vgl. ebenda).