Baden / Beckmann / Schmid | Betriebliche Weiterbildung in Hessen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 149 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 210 mm

Baden / Beckmann / Schmid Betriebliche Weiterbildung in Hessen

Eine empirische Analyse unter besonderer Berücksichtigung von Älteren und Geringqualifizierten

E-Book, Deutsch, 149 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-86618-595-1
Verlag: Edition Rainer Hampp
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die Schaffung von Transparenz über Stand und Entwicklung von Weiterbildungsintensität und -umfang, das frühzeitige Aufzeigen von Qualifikationsbedarfen und -defiziten, die Einordnung und Evaluierung von (Förder-) Aktivitäten im Bereich der beruflichen Weiterbildung sind auf der regionalen Ebene der Bundesländer nach den bisherigen Datenbeständen nur unzureichend möglich. Mit dieser Thematik beschäftigt sich ein Teil der vorliegenden Untersuchung: Es wird versucht, mittels einer eigens durchgeführten Betriebsbefragung sowie der Analyse weiterer Datenquellen ein möglichst differenziertes und genaues Bild über betriebliche Weiterbildungsaktivitäten im Bundesland Hessen zu erhalten. Die Teilnahme an Weiterbildung in Deutschland ist im internationalen Vergleich nicht nur insgesamt niedrig, sondern die Teilhabe am Lebenslangen Lernen ist auch ungleich verteilt. Gerade die beiden Gruppen un- und angelernter Beschäftigter und Ältere von 45 und mehr Jahren sind in der Weiterbildung unterrepräsentiert. Somit verschlechtert sich die ohnehin schlechtere Arbeitsmarktsituation dieser beiden Gruppen weiter. Will man die Wirkungen der vielfältigen staatlich/öffentlichen Qualifizierungsinstrumente und Fördermaßnahmen für die Gruppe bewerten, bedarf es jedoch einer möglichst genauen Beschreibung ihrer betrieblichen Weiterbildungsbeteiligung und deren Fortschreibung über einen längeren Zeitraum. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit diesen Aspekten aus der Perspektive des Bundeslandes Hessen. Dabei konzentriert sie sich auf den Bereich der betrieblichen Weiterbildung. Zielsetzung war, die Datenlage zur betrieblichen Weiterbildung in Hessen insgesamt zu verbessern, den genannten Beschäftigtengruppen hierbei besonderen Raum zu geben und mögliche Anreizsysteme zur Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung insbesondere von älteren und gering qualifizierten Beschäftigten herauszuarbeiten.
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1;Vorbemerkung;6
2;Inhaltsverzeichnis;8
3;Verzeichnis der Graphiken;11
4;Tabellenverzeichnis;16
5;1 Einleitung;17
6;2 Definitionen und Abgrenzungen;20
6.1;2.1 Zum Weiterbildungsbegriff;20
6.2;2.2 Definitionen von Älteren, Geringqualifizierten, „Bildungsfernen“;22
7;3 Zur Bedeutung betrieblicher Weiterbildung;23
7.1;3.1 Unterschiede im betrieblichen Weiterbildungsverhalten - Erklärungsansätze;24
8;4 Bestehende Datengrundlage zur betrieblichen Weiterbildung in Deutschland;29
8.1;4.1 Betriebsbefragung des Instituts für Wirtschaft;29
8.2;4.2 Der Continuing Vocational Training Survey (CVTS);30
8.3;4.3 Die Entwicklung betrieblicher Weiterbildung in Hessen – Analyse anhand der;32
8.4;4.4 Fazit;49
9;5 Eigene empirische Untersuchung: Methodik;51
9.1;5.1 Methodik I: telefonische Betriebsbefragung;51
9.2;5.2 Methodik II: Qualitative Interviews;58
10;6 Ergebnisse der Betriebsbefragung in Hessen;64
10.1;6.1 Betriebliche Weiterbildungsbeteiligung;64
10.2;6.2 Geplante Weiterbildung 2008 von bislang nicht weiterbildungsaktiven Betrie-ben;73
10.3;6.3 Geplante Weiterbildung im Jahr 2008;74
10.4;6.4 Erfolg der betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen;77
10.5;6.5 Nutzungsintensität betrieblicher Weiterbildung - Weiterbildungsquoten;79
10.6;6.6 Vertiefende quantitative Analyse: Betriebliche Weiterbildung älterer und ge-ring;99
11;7 Zusammenfassung der Ergebnisse der Betriebsbefragung;118
12;8 Geringqualifizierte und Ältere: Ergebnisse der qualitativen Interviews;124
12.1;8.1 Experteninterviews;124
12.2;8.2 Interviews mit Beschäftigten der beiden Zielgruppen;128
13;9 Fazit und Ausblick;140
14;Literaturverzeichnis;147


4 Bestehende Datengrundlage zur betrieblichen Weiterbildung in Deutschland (S. 24-25)

Zunächst ist zu prüfen, ob und inwieweit bereits entsprechende Informationen durch andere Untersuchungen zur Verfügung stehen. Daten zu Art und Umfang betrieblicher Weiterbildung werden in Deutschland in regelmäßiger und repräsentativer Form im Wesentlichen durch drei Betriebsbefragungen erhoben8: Zum Ersten durch die europäische Erhebung über berufliche Weiterbildung in Unternehmen (CVTS – Continual Vocational Training Survey), einer europaweiten Betriebsbefragung in 27 Ländern, die in den Jahren 1994, 2000 und 2006 durchgeführt wurde.9 In Deutschland wurden hierbei in der letzten Welle ca. 10.000 Betriebe mit zehn oder mehr Beschäftigten befragt, wobei etwa 2.850 für die Auswertung berücksichtigt werden konnten.

Zum Zweiten die Befragung des Institut für Wirtschaft (IW) in Köln, die auf etwas über 2.000 auswertbarer Fragebögen basiert. Die sechste und jüngste Erhebung stammt hierbei aus dem Jahr 2008. Und zum Dritten das IAB-Betriebspanel, eine jährliche mündliche Befragung bei ca. 16.000 Betrieben in Deutschland.

Im Gegensatz zu den anderen Erhebungen ist dies keine spezifische „Weiterbildungserhebung“, vielmehr ist Weiterbildung nur ein Themenkomplex von vielen, der bislang zweijährig abgefragt wurde und künftig jährlich abgefragt wird. Werden Informationsbedarfe auf Bundesländerebene zugrunde gelegt, liefert nur das IABBetriebspanel entsprechend regionalisierte Daten und Informationen; sowohl die IWErhebung als auch der CVTS erlauben keine Differenzierung auf dieser Ebene. Ergebnisse dieser Untersuchungen werden daher im Folgenden nur kurz angeschnitten, während anhand der Daten aus dem IAB-Betriebspanel die Entwicklung der betrieblichen Weiterbildung in Hessen seit dem Jahr 2001 nachvollzogen wird.

4.1 Betriebsbefragung des Instituts für Wirtschaft

Die Erhebungen des Kölner Instituts für Wirtschaft konzentrieren sich neben der Erfassung der betrieblichen Weiterbildungsbeteiligung vor allem auf die Analyse von Umfang und Kosten der betrieblichen Weiterbildungsaktivitäten (vgl. IW-Trends 2006). Zugrunde gelegt wird ein weiter Weiterbildungsbegriff, der neben den formal-organisierten Weiterbildungsmaßnahmen auch informelle Lernprozesse einbezieht. Entsprechend hoch ist der Anteil der weiterbildenden Betriebe; er lag nach der Befragung 2007 in Deutschland bei ca. 84% (vgl.1/2009).

Mit zunehmender Betriebsgröße steigt die Weiterbildungsbeteiligung weiter an und erreichte bei Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern über 93%. Sektorale Differenzen sind gering ausgeprägt, tendenziell ist die betriebliche Weiterbildungsbeteiligung nach dieser Erhebung im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe etwas höher als in den Dienstleistungssektoren. Bei den Formen betrieblicher Weiterbildung dominieren arbeitsplatznahe und selbst gesteuerte Lernformen deutlich vor externen oder internen Lehrveranstaltungen. Gemessen an dem (geschätzten) aufgebrachten Stundenvolumen ist das Lernen in der Arbeitssituation die bedeutsamste Form der betrieblichen Weiterbildung. Über 50% des gesamten (in Stunden gemessenen) Weiterbildungsvolumens fällt auf diese Lernform (vgl. ebenda).


Christian Baden, Diplom-Volkswirt, ist seit 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main, leitet dort den Schwerpunkt Weiterbildung und verfügt über langjährige Forschungs- und Projekterfahrungen in den Bereichen regionale Arbeitsmarktentwicklung und -prognose, Qualifizierungs- und Weiterbildungsbedarfe, Standortpolitik sowie Evaluationsstudien. / Nils Beckmann, Diplom-Volkswirt und Diplom-Politologe, ist seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte sind die Weiterbildung besonderer Zielgruppen, die Konzeption und Durchführung qualitativer und quantitativer Befragung sowie blended-Learning. / Prof. Dr. Alfons Schmid ist Professor für Volkswirtschaftslehre und Direktor des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt. Forschungsschwerpunkte: regionale Beschäftigungsentwicklung und Arbeitsmarktpolitik, neue Kommunikationstechnologien und Beschäftigung, regionale Wettbewerbsfähigkeit, Einstellungen zum Sozialstaat, regionale Armuts- und Reichtumsforschung sowie regionale Prognosesysteme.


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