Arold | Magic Diaries. Victorias Geheimnis (Magic Diaries 2) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 240 Seiten

Reihe: Magic Diaries

Arold Magic Diaries. Victorias Geheimnis (Magic Diaries 2)

Magic Diaries Bd. 2

E-Book, Deutsch, Band 2, 240 Seiten

Reihe: Magic Diaries

ISBN: 978-3-7607-9152-4
Verlag: arsEdition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Leben einer 16jährigen ist schon kompliziert genug - auch ohne magische Fähigkeiten! Doch nun fühlt sich Victoria auch noch von Dorian, Mary-Lous totem Bruder, magisch angezogen. Und in einen Geist verliebt zu sein, birgt ungeahnte Tücken, denn Dorians Berührungen sind kaum spürbar. Victoria muss etwas tun! Wild entschlossen macht sie sich ans Werk - und schreckt dabei auch vor Schwarzem Zauber nicht zurück. Sie ahnt nicht, wie hoch der Preis ist, den sie für Dorians Küsse zahlen muss... Der zweite Teil der neuen und spannenden Serie von Marliese Arold, der Schöpferin der Magic Girls!

Marliese Arold wurde als jüngstes Kind von drei Geschwistern in Erlenbach am Main geboren. Das Nesthäkchen entdeckte sehr früh seine Liebe zu Geschichten und konnte von Büchern nicht genug bekommen, aber Bücher waren knapp. Um Abhilfe zu schaffen, beschloss Marliese Arold kurzerhand, selbst zu schreiben. Über hundert Geschichten hat die Autorin seither geschrieben.
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„Bist du fertig?“ Schwester Selina wartete, bis Mary-Lou das leere Puddingschälchen auf das Tablett stellte, damit sie abräumen konnte. „Hat’s geschmeckt?“

Mary-Lou lächelte schief. „Geht so. Krankenhausessen halt. Ich bin froh, wenn ich endlich entlassen werde.“

„Ein paar Tage wirst du noch bleiben müssen.“

„Doktor Jung meint, dass ich am Montag vielleicht raus kann. Wenn meine Blutwerte bis dahin okay sind. Krankengymnastik kann ich auch zu Hause weitermachen.“

„Ich verstehe schon, dass du heimwillst.“ Schwester Selina räumte das Geschirr vom Beistelltisch am Nachbarbett ab. „Du hast wahnsinniges Glück gehabt. Die ganze Sache hätte auch anders ausgehen können.“

„Ich weiß.“ Mary-Lou mochte gar nicht daran denken. Vor drei Wochen hatte sie einen Unfall gehabt und sich dabei eine Hirnblutung zugezogen. Nach einer schwierigen Operation hatte sie ein paar Tage im Koma gelegen, und niemand hatte gewusst, ob und wann sie daraus erwachen würde. Die Ärzte hatten auch nicht sagen können, ob Lähmungen, Sprachschwierigkeiten oder andere Beeinträchtigungen zurückbleiben würden. Aber Mary-Lou ging es gut, und sie hatte keine weiteren Verletzungen außer einem gerissenen Meniskus und ein paar Blutergüssen. Der Meniskus war genäht worden und im Moment humpelte Mary-Lou noch mit Krücken umher. Aber sie bekam Krankengymnastik und es wurde täglich besser. Bald würde sie keine Gehhilfen mehr brauchen. Der Arzt hatte ihr versichert, dass sie – nach einer Pause – auch weiterhin Ballett tanzen könnte, vorausgesetzt, sie würde es damit nicht übertreiben. Das bedeutete jedoch im Klartext, dass eine Profikarriere als Tänzerin wohl ausgeschlossen war. An diesem Urteil hatte Mary-Lou noch zu knabbern, auch wenn sie heilfroh war, dass der Unfall für sie letztlich so glimpflich ausgegangen war.

Stefan kam fast jeden Tag ins Krankenhaus, um sie zu besuchen. Inzwischen waren sie so etwas wie gute Freunde, und Mary-Lou stellte mit Erstaunen fest, dass ihre Verliebtheit in Stefan ziemlich nachgelassen hatte. Sie freute sich jedes Mal, wenn er kam, und dann redeten sie über alles Mögliche – wie echte Kumpel eben.

Mary-Lous Eltern hatten die Strafanzeige gegen Stefan wegen fahrlässiger Körperverletzung zurückgezogen. Er hatte den Unfall verursacht. Mary-Lou hatte hinter ihm auf seinem Motorrad gesessen, während er nachts zu schnell einen Schleichweg durch den Wald gefahren war. Bei einer Kurve hatte er dann die Kontrolle verloren, die Maschine war ins Gestrüpp gerast und Mary Lou war vom Beifahrersitz geschleudert worden ... Stefan hatte nur ein paar Schrammen abbekommen, die mittlerweile abgeheilt waren.

Nachdem sich die Tür hinter Schwester Selina geschlossen hatte, schaute Mary-Lou auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand. Sie schlug die Bettdecke zurück, griff nach ihren Krücken und humpelte ins Bad, um sich schnell zurechtzumachen, bevor um 14 Uhr die Besuchszeit begann.

Das Spiegelbild zeigte ihr ein blasses, leicht hohlwangiges Gesicht mit riesig wirkenden grün-braunen Augen. Noch immer waren Schatten darunter zu sehen, deswegen griff Mary nach ihrem Make-up, um die dunklen Stellen zu kaschieren. Ein bisschen Wimperntusche wäre auch nicht schlecht, denn ihre Wimpern waren sehr hell und fielen kaum auf – im Gegensatz zu ihrem flammend roten Haar. Es war ein Stück gewachsen und verdeckte die Narbe an ihrer rechten Kopfseite. Dort hatte man ihr bei der OP den Schädel geöffnet.

Subdurales Hämatom ... Mary-Lou hatte inzwischen im Internet einiges darüber gelesen und wusste, dass sie dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen war.

Während sie mit der kleinen Mascara-Bürste die Wimpern tuschte, fiel ihr eine Bewegung im Spiegel auf. Sie drehte sich um.

„Dorian!“

Vor ihr stand ein junger Mann. Seine Gestalt war leicht durchscheinend, Mary-Lou konnte durch seine Brust den Haken der Badezimmertür sehen, an dem der Bademantel ihrer Bettnachbarin hing.

„Hallo, kleine Schwester! Komme ich ungünstig?“

„Du hast mich erschreckt“, sagte Mary-Lou vorwurfsvoll. „Jetzt ist außerdem gleich Besuchszeit. Was machst du hier?“

„Wer kommt denn?“, fragte Dorian neugierig.

„Ich weiß nicht genau ... Vermutlich Victoria und Stella, vielleicht noch jemand aus meiner Klasse.“

„Und dieser Stefan.“

„Ja, und Stefan. Aber der kommt erst später, so gegen vier Uhr, weil er heute endlich sein Motorrad aus der Werkstatt holen kann.“

„Auf das du dich hoffentlich nie mehr setzen wirst.“

Mary-Lou verschränkte die Arme, um energisch auszusehen, musste sich aber dann an der Duschkabine festhalten, weil ihr Knie doch noch nicht so belastbar war. „Du hast mir gar nichts vorzuschreiben“, erwiderte sie leicht trotzig, allerdings mit einem sanften Unterton. Dorian meinte es ja nur gut.

„Ich denke schon. Immerhin bin ich dein Bruder.“

„Der vor sechs Jahren gestorben ist. Haben Geister denn das Recht, sich in das Leben anderer einzumischen?“

„Wenn es nötig ist.“ Dorian lächelte. „Sei nicht so empfindlich. Ich bin nur um dich besorgt.“

„Sorry, aber das Krankenhaus hier macht mich langsam verrückt“, sagte Mary-Lou. „Ich drehe durch, wenn ich nicht am Montag rauskomme. Dieses fade Essen – und dann wird man immer schon um sechs Uhr morgens aus dem Bett geschmissen. Die Visiten, die Gymnastik ... das alles macht mich wahnsinnig, und wenn ich dran denke, dass ich wegen dieser blöden Knieverletzung nie mehr auf der Bühne stehen werde, dann ...“ Jetzt hatte Mary-Lou Tränen in den Augen.

„Wer sagt das?“

„Das sagt keiner, das ist es ja! Sie wollen mich schonen, anstatt mir die Wahrheit zu sagen. Sei dankbar, dass du mit dem Leben davongekommen bist, heißt es. Oder: Du hättest im Rollstuhl sitzen können.“ Sie verdrehte die Augen. „Keiner versteht, was es heißt, einen Traum aufgeben zu müssen.“

„Ich verstehe dich. Ich ... musste auch vieles aufgeben ...“

„Aber dafür kannst du jetzt so vieles, was früher nicht möglich war. Zum Beispiel an jedem Ort der Welt auftauchen, ohne dass dich jemand sieht. Das ist doch nicht schlecht, oder?“ Mary-Lou sah ihren Bruder an. „Gut, du brauchst nicht mehr zu essen und zu trinken. Aber sonst kannst du doch fast alles machen, theoretisch.“

Dorian lächelte. „Du irrst dich, liebe Schwester ...“

„Okay, das mit dem Sex ist vielleicht etwas schwierig“, meinte Mary-Lou und grinste schief.

„Liebe“, sagte er. „Ich habe mir immer gewünscht, mich richtig zu verlieben. Die Liebe meines Lebens zu finden. Doch dann kam dieser verfluchte Tag, an dem ich unbedingt mit dem Surfbrett aufs Meer musste.“

Mary-Lou schluckte. Sie streckte ihre Hand aus, um Dorian tröstend zu berühren. Doch ihre Finger glitten durch seinen Arm hindurch.

„Du weißt doch, Geister ...“

„Ich weiß“, unterbrach sie ihn und ließ ihre Hand sinken. „Es tut mir leid.“

Er lachte trocken. „Früher habe ich mir immer gewünscht, heimlich schöne Frauen beobachten zu können. Jetzt könnte ich es tun – aber ich habe kein Interesse mehr daran. Es würde meinen Schmerz nur vergrößern und mich daran erinnern, dass ich mich nicht mehr verlieben kann.“

„Bist du deswegen eifersüchtig auf Stefan?“, fragte Mary-Lou. „Aber ich kann dich beruhigen. Wir sind nur Freunde.“

„Oh, woher der plötzliche Sinneswandel?“

Mary-Lou zuckte mit den Achseln. „Seit er sich so um mich bemüht und mich dauernd besucht, prickelt es nicht mehr in meinem Bauch. Ich weiß auch nicht, warum.“

„Interessant“, sagte Dorian. „Du hast ihn vielleicht nur geliebt, solange er unerreichbar für dich war.“

„Wenn es überhaupt Liebe war. Ich habe für ihn geschwärmt, fand ihn cool ...“ Sie seufzte.

„Und jetzt ist er dir zu langweilig?“ Um Dorians Lippen spielte ein spöttisches Lächeln.

„Nein. Nicht langweilig. Aber er ist irgendwie ... so normal. Es ist, als würden wir uns schon ewig kennen. Wir reden über alles. Er ist ... wie ein Bruder ...“

„Vielen Dank. Dann hast du also Ersatz für mich gefunden.“ Dorians Stimme klang leicht beleidigt.

„Oh Dorian, du weißt ganz genau, dass dich niemand ersetzen kann. Du bist ... einzigartig. Du wirst immer mein geliebter großer Bruder bleiben. Und ich bin so froh, dass ich jetzt mit dir reden kann. Ich habe dich ... so vermisst ... Ich habe nächtelang geheult und nichts konnte mich trösten.“

„Ich weiß.“

„Dann musste ich diese Scheißtherapie bei Doktor Morgan machen. Was habe ich den schmierigen Kerl gehasst. Zuletzt habe ich ihm alles erzählt, was er hören wollte, nur damit ich nicht mehr hinmusste.“

„Du Arme. Ja, er war schlimm. Ich habe manchmal zugehört.“

„Du hast ...“ Mary-Lou schnappte nach Luft.

„Überrascht dich das? Ich wollte doch wissen, wie es dir geht. Und als ich dann hörte, wie wütend du auf mich bist, weil ich dich einfach im Stich gelassen und meine Versprechen nicht gehalten habe, war ich ziemlich erleichtert. Ich habe schon gedacht, du hörst nie auf zu heulen.“

„Wenn ich damals auch nur geahnt hätte, dass du mich beobachtest ...“

Erst seit Kurzem, um ihren sechzehnten Geburtstag...


Arold, Marliese
Marliese Arold wurde als jüngstes Kind von drei Geschwistern in Erlenbach am Main geboren. Das Nesthäkchen entdeckte sehr früh seine Liebe zu Geschichten und konnte von Büchern nicht genug bekommen, aber Bücher waren knapp. Um Abhilfe zu schaffen, beschloss Marliese Arold kurzerhand, selbst zu schreiben. Über hundert Geschichten hat die Autorin seither geschrieben.

Marliese Arold wurde als jüngstes Kind von drei Geschwistern in Erlenbach am Main geboren. Das Nesthäkchen entdeckte sehr früh seine Liebe zu Geschichten und konnte von Büchern nicht genug bekommen, aber Bücher waren knapp. Um Abhilfe zu schaffen, beschloss Marliese Arold kurzerhand, selbst zu schreiben. Über hundert Geschichten hat die Autorin seither geschrieben.


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