Buch, Deutsch, 230 Seiten, PB, Format (B × H): 172 mm x 227 mm, Gewicht: 566 g
Handbuch Theatertherapie
Buch, Deutsch, 230 Seiten, PB, Format (B × H): 172 mm x 227 mm, Gewicht: 566 g
ISBN: 978-3-86863-117-3
Verlag: Schibri-Verlag
Eine fruchtbare Begegnung an der Schnittstelle von Kunst und Heilung
Der Schwerpunkt des Buches bildet die theatertherapeutische Arbeit mit Gruppen. Dabei schaffen theoretische Annahmen zur Theatertherapie die Grundlage für vier anschauliche Praxisbeispiele, systematisch aufbereitet und zusammengefasst in persönlichen Empfehlungen der Autorinnen.
Die Projektbeschreibungen zeigen, wie die Theorie zur Folie für die praktische Arbeit wird: wie Arbeitsschritte und Phasen innerhalb der Arbeitsprozesse tatsächlich anwendbar sind; wie Spielregeln fruchten und helfen; wie Interventionen angewendete werden; wie sich Überlegungen zu Gruppendynamik und -kohäsion innerhalb des Tuns entfalten und wie Einzelne mit theatertherapeutischer Begleitung heilsame Erfahrungen machen.
Die Autorinnen decken dabei bewusst eine große Bandbreite ab, um zu demonstrieren, dass die theoretischen Grundüberlegungen breit anwendbar sind. Sie zeigen vielfältige Arbeitskontexte (Klinik, JVA, freie Träger), Zielgruppen, Arbeitsansätze und -schwerpunkte (freie Projekte, Projekte mit Literaturvorgabe).
Zwei der beschriebenen Projekte wurden mit dem Integrations- bzw. Antistigma-Preis ausgezeichnet!
Die Autorinnen beschenken die Leser mit einem Manual mit Übungen, Interventionen und Methoden.
Insgesamt also ein Werk, das gleichermaßen sensibilisiert, wie ermutigt und einlädt, sich auf die theatertherapeutische Reise zu begeben.
Alle, die mit Gruppen Theater machen, können davon profitieren!
Ein Handbuch, das es einem als Leser in den Händen juckt, um es dem gleich zu tun … eine echte Bereicherung für die Theatertherapie.
Prof. Johannes Junker
Mit ihrem Handbuch leisten die Autorinnen einen wichtigen Beitrag zur begrifflichen Klärung der Theatertherapie … ?Also los: „Ab auf die Bühne, rein ins Leben.“
Dr. Thomas Reyer
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorworte
1. Einleitung
Theoretischer Hintergrund
2. Was ist Theatertherapie?
• Annäherung an die Theatertherapie
• Abgrenzung zur Theaterpädagogik
• Begriffsverwirrungen und Unterschiede
3. Ablauf eines theatertherapeutischen Projektes
• Der Rahmen – Vorplanung
• Der Prozess – Schritte und Phasen bis zur Aufführung
• Spiel und andere Regeln
• Das Produkt – Veröffentlichung und Abschied
• Transfer in den Alltag
4. Menschenbild und Haltung der Theatertherapeutin
• Die Balance von Ich-Wir-Es
• Das Ich I: Umgang mit einzelnen Persönlichkeiten
• Das Wir: Gruppendynamik und -kohäsion
• Das Ich II: Die Spielleitung in ihrer Funktion und als Mensch
• Instrument, um die Balance zu halten: Das Haltungskreuz „Rose of Leary“
• Noch ein Ich, noch ein Wir: Das Publikum
Paxisverläufe
Freie Projekte
5. „Traumtänzer“
• integrative, generationsübergreifende Gruppe von Menschen aus dem betreuten Wohnen im Auftrag der SKM Krefeld; von Verena Meyer
6. „Sein letztes Wort“
• mit einer Gruppe von Strafgefangenen in der JVA Bochum im Auftrag des Schauspielhauses Bochum; von Sandra Anklam
Projekte zu vorgegebener Literatur
7. „Hartz Fear TV-Die Jensen-Show“
• ein Arbeitslosenprojekt zum Roman “Herr Jensen steigt aus” von Jakob Hein im Auftrag der Caritas Aachen; von Verena Meyer
8. „Traum eines lächerlichen Menschen“
• Projekt nach der Erzählung von Fjodor Dostojewski mit einem Schauspieler sowie Mitarbeiterinnen und Patientinnen der LWL Klinik Herten mit Unterstützung der Ruhrfestspiele Recklinghausen; von Sandra Anklam
Zusammenführung von Theorie und Praxis
9. Empfehlungen aus der Praxis
• Liebe Theatertherapeutin, …
• Epilog
10. Manual
• Übungen, Interventionen und Methoden für theatertherapeutisches Arbeiten mit Gruppen
• Themen: Ankommen/Kennen lernen; Konzentration; Präsenz; Ausdruck; Gruppendynamik und -kohäsion; Stimme und Sprache; Körper; Kreatives Schreiben; Rollen und Figuren; Szenenentwicklung; Entspannung; Abschied
Anhang
Literaturverzeichnis
Vitae der Autorinnen
Danksagungen
Vorworte
Vor Ihnen liegt ein praktisches Arbeitsbuch, das sich durch Literaturverweise auf die bestehende Tradition der Theatertherapie bezieht. Die Autorinnen greifen einen Teilbereich der jungen Disziplin der Theatertherapie auf, der sich nahe an der Theaterpädagogik bewegt. So setzen sie sich auch mit den Gemeinsamkeiten und dem Trennenden beider Wissenschaftsbereiche auseinander, aus dem heraus sie auf die unterschiedlichen Fähigkeiten der Gruppenleiterinnen, sowie die unterschiedlichen Zielsetzungen schließen.
Dieses Handbuch fächert die verschiedenartigsten Seiten eines Theatertherapieprojektes auf: die theoretischen Grundzüge, die Ziele, die persönlichen Kompetenzen der Therapeutinnen, die verschiedenen Phasen eines Projektes sowie gruppendynamische Aspekte. Diese Vielseitigkeit macht das Buch so lesenswert. Es ist nicht alleine eine Beschreibung von vier sehr interessanten und herausragenden Projekten, sondern auch deren Einbettung in das Gesamtkonzept der Theatertherapie mit all ihren theoretischen und praktischen Bedingungen. Die schematischen Zusammenfassungen der unterschiedlichen Aspekte machen es auch in seinem theoretischen Teil sehr anschaulich und greifbar, die Autorinnen beschenken die Leser gar mit einem Manual mit Übungen, Interventionen und Methoden am Ende ihres Buches.
Somit wird der Leser an die Hand genommen, um einen bunten Streifzug durch die Landschaft der Theatertherapieprojekte zu machen. Dies mit all ihren Klippen und Gefahren, Potentialen, Chancen und Möglichkeiten. Ein Handbuch, dass es einem als Leser in den Händen juckt, um es dem gleich zu tun. Gleichzeitig wird auch deutlich, welche Kunst und Kunde dahinter steckt, um solche Projekte zu initiieren, zu konzeptionalisieren, konkret zu planen, zu finanzieren, durchzuführen und zu evaluieren.
Den beiden Autorinnen gelingt es ebenso darzustellen, in welchem Verhältnis diese Herangehensweise im Ensemble der theatertherapeutischen und theaterpädagogischen Methoden steht. Sie beschreiben die besondere Art der Außenwirkung dieser Methode sehr anschaulich und deren Wirkungen nach innen im Bezug zu jedem Individuum und der Gruppe. So gehen sie auch auf die Selbstwirksamkeitskräfte individueller und kollektiver Art ein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer treten jeweils auf die Bühne, lassen sich öffentlich sehen und setzen sich dem kritischen Blick des Publikums aus. In allen vier Fällen werden sie und damit auch ihre Regisseurinnen und gleichzeitig Theatertherapeutinnen sehr zu Recht beklatscht und gefeiert.
Dieses Buch ist eine echte Bereicherung für die Theatertherapie. Der Mut, die Ausdauer, die Kunst und die Kunde der beiden Autorinnen, diese Projekte nicht allein durchzuführen, sondern auch zu verschriftlichen und damit einem größeren Publikum zur Verfügung zu stellen, verdient einen weiteren ganz besonderen Applaus.
Prof. Johannes Junker
Rektor und Professor an der Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen
1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Theatertherapie e. V.
„Ab auf die Bühne, rein ins Leben“ – mit diesem Motto begleiten Sandra Anklam und Verena Meyer ihre Leserinnen und Leser aus dem einführenden konzeptionellem Teil ihres Handbuches Theatertherapie in die Praxis, vorgeführt an Beispielprojekten und mit Praxisanleitungen versehen.
Die Autorinnen haben genau das Buch geschrieben, das sie sich für ihre eigene Ausbildung in diesem Feld gewünscht haben. Sie schließen mit ihrer Arbeit nicht nur eine Lücke für ihre eigenen Ansprüche, sie bieten damit auch mehrere Brücken an: Sie verzahnen Theorie und Praxis der Theatertherapie, erläutern die konzeptionellen Grundlagen, die Rahmenbedingungen und Anforderungen an Theatertherapeut(inn-) en – und illustrieren dies konsequent an vier ausgearbeiteten Praxisbeispielen, die nicht nur den preisgekrönten Erfolg der Autorinnen als Theatertherapeutinnen belegen, sondern die Praxis analog zu den Vorüberlegungen gelungen vorführt.
Sie schlagen Brücken für das Feld der Theatertherapie, indem sie unterschiedliche Fachperspektiven nützlich kombinieren und vergleichen; so z. B. bzgl. der Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit der Theaterpädagogik oder in der vergleichenden Darstellung unterschiedlicher Arbeitsphasenschemata für ähnliche Projektprozesse; die Vorteile gegenüber rein kognitiv-sprachlich angelegten Therapie-Settings in Wirksamkeit und Nachhaltigkeit werden deutlich. Mit ihrem Handbuch leisten die Autorinnen einen wichtigen Beitrag zur begrifflichen Klärung der Theatertherapie.
Nicht zuletzt machen sie deutlich, dass Theatertherapie ein künstlerisches und gleichzeitig individuell therapeutisch wirkendes Setting darstellt. Die Schlussfolgerungen für Theatertherapeut(inn)en sind bedeutsam: Über das handwerkliche Können hinaus erfordert Theatertherapie auch passende Haltungen und Rollenauffassungen der Therapeut(inn)en. Haltungen wachsen aus reflektierter Praxis, und dementsprechend möchten die Autorinnen zum Ausprobieren, Teilen, Reflektieren und Diskutieren einladen.
Die Praxisanleitung erfolgt mit pragmatischem Blick, nützlichen Checklisten, enthält Empfehlungen und Ermutigungen. Praktiker(innen) in Theatertherapie und Theaterpädagogik würde allein schon der Anhang mit 64 übersichtlichen aber wirkungsvollen Übungen nützen. Diese thematisch sortierte Auswahl ist darüber hinaus auch für Spielpädagogen, Gruppenleiter, Erwachsenenbildner, Supervisoren etc. wertvoll, die aktionsorientierte Methoden bevorzugen.
Ein bekanntes Bonmot, von den Autorinnen modifiziert, lässt sich in Bezug auf das ganze Handbuch erneut wenden: Theatertherapie macht viel Arbeit, ist aber auch: schön, bewegend, kreativ, menschlich, aktivierend, künstlerisch, intensiv, spielerisch, überraschend, lebendig. Also los: „Ab auf die Bühne, rein ins Leben…“
Dr. Thomas Reyer
Fachbereichsleiter Sozialpsychologie & Beratung an der Akademie Remscheid für Kulturelle Bildung e. V.
Systemischer Therapeut & Supervisor, Organisationspsychologe