Traumwissen und Traumkunst nach dem Jahrhundert der Psychologie
E-Book, Deutsch, 423 Seiten
ISBN: 978-3-8353-8670-9
Verlag: Wallstein Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Stand im Zentrum der Psychoanalyse seit Beginn des 20. Jahrhunderts die sprachlich vermittelte Deutung individueller Träume, so tritt in den Schlaflaboren der Neurowissenschaften, aber auch in den Traumstatistiken der experimentellen Psychologie das Interesse am individuellen Traum deutlich zurück. Seit dem Aufkommen hochimmersiver Medien wie Computerspielen und Virtual Reality können technisch erzeugte alternative Welten zugleich mit ähnlicher Intensität erlebt werden wie Träume. In dieser neuen Konstellation setzt sich der produktive Austauschprozess zwischen Wissenschaften und Künsten fort, wie er in den ersten beiden Bänden dieser Reihe unter dem Titel »Das nächtliche Selbst« für das »Jahrhundert der Psychologie« (1850–1950) beschrieben wurde. Dabei lässt sich in theoretischen Ansätzen, vor allem in Literatur und Film, in Videoinstallationen und VR-Anwendungen beobachten, dass nun zunehmend auch überindividuelle und kollektive Aspekte des Traums in den Blick rücken. Die Traumkultur der Gegenwart scheint so im Zeichen einer Verschiebung vom nächtlichen Selbst zum nächtlichen Wir zu stehen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Umschlag;1
2;Titel;4
3;Impressum;5
4;Inhalt;6
5;Dominic Angeloch, Marie Guthmüller, Hans-Walter Schmidt-Hannisa, Kerstin Thomas: Einleitung;8
6;1. Traum und Subjekt zwischen Individuum und Kollektiv;48
6.1;Marie Guthmüller (Berlin): Das ethnologische Interesse am Traum: Von Carlo Levi zu Ernesto De Martino;50
6.2;Susanne Goumegou (Tübingen): Der Traum als Medium spiritueller Kommunikation in Léonora Mianos ›La saison de l’ombre‹ (2013);72
6.3;Sandra Janßen (Erfurt)?/?Burkhardt Wolf (Wien): Der unterworfene Traum. Onirischer Kollektivismus bei Charlotte Beradt und Sophie Bruneau;94
6.4;Christiane Solte-Gresser (Saarbrücken): »Zermürbt von Alpträumen«. Träume der Nazitäter in Romanen von Olivier Guez, Jonathan Littell und Daša Drndi?;119
6.5;Brigitte Heymann (Berlin): Traum und Traumgemeinschaften bei Hélène Cixous;144
7;2. Traum und Virtualität;168
7.1;Giancarlo Grossi (Mailand): ›States of altered virtuality‹. Historische Schnittstellen zwischen Traumtheorie und Virtual Reality;170
7.2;Mireille Berton (Lausanne): Traum, Kino und Virtualität am Beginn des digitalen Zeitalters. Zu Joseph Rubens ›Dreamscape‹ (1984);185
7.3;Manfred Engel (Saarbrücken): Traum und Virtualität in Filmen des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts;204
7.4;Stefanie Kreuzer (Kassel): Traum – Film – Immersion. David Lynchs ›Mulholland Drive‹ (USA/F 2001);234
7.5;Annina Klappert (Augsburg): Die Virtualität des Traums als ›sandige‹ Realität;256
7.6;Elisabetta Modena (Pavia): Die Vervielfältigung der Wirklichkeit. Immersive Technologien, virtuelle Realitäten und Träume in der Gegenwartskunst;274
7.7;Kerstin Thomas (Stuttgart): Virtuelle Traumerfahrung: plurale Selbste und geteilte Emotionen in Ed Atkins’ Video-Welten;292
8;3. Auf der Suche nach dem Ort des Traums in der neueren Psychoanalyse;320
8.1;Mai Wegener (Berlin): Am Rand des Traums – das Erwachen. Zu Jacques Lacans Herangehensweise an das Träumen;322
8.2;Dominic Angeloch (Frankfurt/M.): Ein sich selbst deutender Traum. Wilfred Bions Entwurf eines Erzählens zwischen Traum und Traumtheorie;346
8.3;Peter Schneider (Zürich): Fritz Morgenthaler. Traumdeutung als strenge Kunst betrachtet;366
8.4;Hans-Walter Schmidt-Hannisa (Galway): Serielle Traumdeutung als Autobiographik des Unbewussten. Zum Werk Detlev von Uslars;385
8.5;Lutz Wittmann (Berlin): Posttraumatische Alpträume aus wissenschaftlicher, phänomenologischer und klinischer Perspektive;407