Allston Star Wars. Das Verhängnis der Jedi-Ritter 7. Verurteilung
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-641-07749-5
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 7, 512 Seiten
Reihe: Das-Verhängnis-der-Jedi-Ritter-Reihe
ISBN: 978-3-641-07749-5
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der Jedi-Meister Luke Skywalker und sein Sohn Ben sind ein unsicheres Bündnis mit den Sith eingegangen, das Luke plötzlich beendet. Die beiden Jedi fliehen gemeinsam mit einer jungen Sith, obwohl Skywalker ihr nicht traut. Auf Nam Chorios hoffen sie, das Wesen, das die gesamte Galaxis bedroht, zu stellen. Doch die Sith sind ihnen auf den Fersen. In höchster Not ruft Luke den Jedi-Orden zu Hilfe. Aber hat dieser überhaupt noch die Macht, Luke Skywalker beizustehen?
Aaron Allston wurde 1960 in Corsicana, Texas, geboren. Er ist der Autor mehrerer Romane und Erfinder von Rollenspiel-Szenarien.
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2. Kapitel
MELIFLAR-STATION, MENDENBATT-SYSTEM, NAHE ALMANIA
Bei maximaler Vergrößerung zeigten die Sensoren der Jadeschatten die ferne Raumstation als kleine, unregelmäßige Ansammlung von Kapseln und Baumodulen, eine Ad-hoc-Konstruktion, wie man sie überall in der Galaxis kannte, wo sich hart arbeitende Raumfahrer mit weit weniger als den neuesten, schillerndsten Schiffen und Habitatskomponenten zufriedengeben mussten.
Ben Skywalker auf dem Pilotensessel richtete sich auf, nachdem er eingehend den Hauptdatenmonitor in Augenschein genommen hatte. Am Hals und auf den Wangen zeichnete sich immer noch schwach das breite Zickzackmuster ab, das Lord Taalons Machtnetz erst vor Kurzem in seine Haut geschnitten hatte. Er sah zu seinem Vater hinüber, der an der Navigationskonsole saß. »Das, ähm, gibt nicht allzu viel her. Und in der Datenbank der Jadeschatten findet sich ebenfalls nichts.« Er zuckte die Schultern. »Ich tippe auf Piraten oder Schmuggler.«
Luke nickte, mit den Gedanken woanders. Er konnte die Raumstation voraus fühlen, sowohl als kleinen Impuls gewöhnlicher Machtenergie, der darauf hinwies, dass sich Lebewesen an Bord befanden, als auch als eigenständiges Gefühl, als schwachen, aber ausgeprägten Eindruck von Energie der Dunklen Seite, beunruhigend und trügerisch.
Was mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bedeutete, dass sich ihre Beute ebenfalls hier aufhielt. Die Dathomiri-Blutfährte, die er zwischen sich und Abeloth hergestellt hatte, hatte ihn hierhergeführt – aber die Spur war schwach, verworren. Dieser Impuls von Energie der Dunklen Seite war ermutigend.
»Sie ist hier.« Momentan belegte Vestara Khai den Kopilotensitz mit Beschlag. Wie immer vermochte Ben nicht zu sagen, ob sie leicht lächelte oder ob dieser Eindruck lediglich durch die kleine, geschwungene Narbe in ihrem Mundwinkel entstand. Er entschied, dass es diesmal vermutlich bloß an der Narbe lag. Ihre ganze Aufmerksamkeit war nach vorn gerichtet.
Luke sah sie an. »Hast du irgendeinen besonderen Grund dafür zu glauben, dass sie tatsächlich dort ist?«
Vestara schüttelte den Kopf. »Bloß Formen und Schatten in der Macht. Ich kann beinahe sehen, wie sie und Schiff hier eingetroffen sind.«
»Beinahe.« Mit diesem einzelnen Wort bedachte Luke sie mit einem milden Tadel, um die junge Machtnutzerin davor zu warnen, nicht zu viele Mutmaßungen anzustellen. Andererseits war sie für die Dunkle Seite wesentlich empfänglicher als Luke oder Ben. Vielleicht war sie imstande, darin Muster zu erkennen, die Angehörigen der Hellen Seite verborgen blieben.
Er rutschte auf den hinteren Sitz und verspürte eine Woge der Erleichterung. Eine Knieverletzung, die er auf Almania erlitten hatte, plagte ihn. Zu erpicht darauf, Abeloth zu verfolgen, um eine Bacta-Behandlung abzuwarten, war er jetzt gezwungen, sich mit einem Bein umherzubewegen, das verletzt, bandagiert und mit Arzneimitteln betäubt war.
Er wandte die Aufmerksamkeit wieder seinem Sohn zu. »Aktivier ein Transpondersignal, eins aus den alternativen Identitätspaketen deiner Mutter, ganz unten von der Liste. Ein Schmugglersignal. Flieg dann näher ran und erbitte Andockinstruktionen.«
»Ja, Sir.«
Einmal mehr sah er sich darin bestärkt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, nach Maras Tod so wenig an Bord der Jadeschatten zu verändern. Auf diesem Schiff fühlte er sich ihr nahe, trotz der Traurigkeit, die die vielen Erinnerungen an sie manchmal hervorrief, und es bestand kein Zweifel daran, dass sich einiges von ihrer Ausrüstung und ihren Werkzeugen irgendwann als ziemlich nützlich erweisen würde. Mara war eine einfallsreiche Frau gewesen.
Ben aktivierte die Sublichttriebwerke und setzte zu einem geschmeidigen, langsamen Anflug auf die Station an. Mit einem Knopfdruck startete er die Übertragung und machte Luke und Vestara mit allen nötigen Informationen vertraut. »Wir sind die Schwarzes Diadem, eine Kurieryacht, die einem hapanischen Adeligen gehört, der der Piraterie und der Schmuggelei verdächtigt wird.« Was nichts Ungewöhnliches war, da viele hapanische Männer die Freiheit, die ihre Kultur ihnen daheim vorenthielt, in den eher gesetzeswidrigen Raumfahrtgewerben suchten.
Bens Kom-Anzeige piepte, und Text rauschte über den Bildschirm. Er warf einen Blick darauf. »Wir haben Andockfreigabe für Spiere drei, Modul elf. Sie fordern unser Ladungsverzeichnis an.«
Luke lächelte ihm verhalten zu. »Übermittle ihnen ›drei Besatzungsmitglieder, Kampf- und Verteidigungsfähigkeit‹.«
Ben wirkte enttäuscht. »Und das ist nicht einmal gelogen.«
»Manchmal muss ein Jedi auch mit der Enttäuschung leben, die Wahrheit sagen zu müssen.«
Ben dockte mit der Yacht geschickt an der ausgefahrenen Einstiegsröhre an, die aus einem uralten KTW-Tiefenraum-Lagerhausmodul hervorragte. Luke stand neben der Luftschleuse, überprüfte und bestätigte die Druckversiegelung der Einstiegsröhre, warf einen raschen Blick auf die Atmosphärenanalyseanzeige, um sicherzustellen, dass das Luftgemisch für Menschen geeignet und ungiftig war, und aktivierte dann die Außenluke der Luftschleuse. Die Luke öffnete sich zischend und gab den Blick auf einen zylindrischen Korridor frei, einstmals weiß, jetzt schmuddelig, mit flackernden Glühstäben an der Decke und einem ramponierten schwarzen, geriffelten Boden. Das Luftschleusentor am anderen Ende der Röhre war zwar geschlossen, doch ein grünes Licht daneben zeigte Betriebsbereitschaft an.
Niemand wartete dort auf sie.
Luke strich die Falten seiner Robe glatt, um sicherzustellen, dass sein Lichtschwert noch immer verborgen war, und warf seinen beiden Begleitern einen raschen Blick zu. Wie er selbst trugen sie Reisegewänder, unter denen ihre Lichtschwerter nicht auszumachen waren.
Sie durchquerten den Korridor und spürten, wie ihr eigenes Körpergewicht nachließ, als sie die künstliche Schwerkraft der Jadeschatten durch einen Grenzbereich verließen und mit einem Mal dem Gravitationseinfluss der Station ausgesetzt waren. Die hintere Luftschleuse öffnete sich, um sie passieren zu lassen. Sekunden später schloss sich die Schleuse fächerförmig, das Schott hinter ihnen versiegelte sich, und die Anzeige an der Tür weiter vorn wechselte von Rot zu Grün. Abgesehen vom Zischen der Atmosphärenpumpen war alles still.
Ben sah seinen Vater an, ein Die-Sache-gefällt-mir-nicht-Blick. Luke bedachte ihn mit einem knappen Kopfschütteln, um ihn zu ermahnen, still zu sein. Man konnte unmöglich sagen, wie viele Sensoren um sie herum aktiviert sein mochten, die jedes ihrer Worte auffingen.
Die Luftschleuse führte in eine große Kammer, die von weiteren flackernden Glühstäben, die sechs Meter höher in die Decke eingelassen waren, schwach erhellt wurde. In der Kammer drängten sich Regale aneinander, die zweimal so hoch wie ein Mensch waren, doch nur in wenigen Fächern lagen Güter oder Waren. Luke sah Frachtbehälter von Dutzenden von Welten, von denen viele mit Inhaltsbeschreibungen markiert waren, die verrieten, dass sich darin vor allem Nahrungskonserven befanden.
Und noch immer zeigte sich niemand, um die drei Reisenden zu empfangen.
Niemand, den sie sehen konnten. Luke konnte ein zunehmendes Gefühl der Anspannung fühlen, das nicht sein eigenes war, sondern etwas, das andere in nicht allzu großer Entfernung empfanden. Ihre Gesichter verrieten ihm, dass Ben und Vestara den ansteigenden Emotionsstrom ebenfalls registriert hatten.
Er seufzte. Die Sache würde nicht gut gehen. Vielleicht würde ein Appell an die Vernunft – verstärkt durch seinen Ruf – einigen Ärger vermeiden und ein paar Leben verschonen.
Er strich die Kapuze seines Mantels zurück und hob die Stimme. »Mein Name ist Luke Skywalker. Ich bin der einstige Großmeister des Jedi-Ordens. Wir sind nicht hier, um euer Geschäft zu stören … aber es wäre für alle am besten, wenn wir friedlich miteinander umgehen könnten.«
Ben senkte seine eigene Stimme zu einem Flüstern. »Wirklich einschüchternd, Dad. Sehr aggressiv.«
»Psst!«
Vestara grinste bloß.
Zwei Regale weiter explodierte ein blau-weißer, mit NERFBRATEN beschrifteter Container. Oder besser: Der Container flog auf. Der Deckel klappte zurück, die vordere Klappe knallte an einem Scharnier zu Boden und die beiden Seitenteile schwangen davon, um eine mächtige Blasterkanone und ein aus zwei Menschen bestehendes Schützenteam zu enthüllen, beides Männer, die dunkle, pseudomilitärische Jacken und Munitionsgürtel trugen, welche mit Vibroklingen und zusätzlichen Blastern bestückt waren.
Als der Blastertrupp das Feuer eröffnete, hielten alle drei bereits ihr aktiviertes Lichtschwert in Händen.
Ben ging nach links, Vestara nach rechts. Luke blieb, wo er war, sowohl, um die Aufmerksamkeit des Gegners auf sich zu lenken, als auch, um sein verletztes Knie zu schonen.
Ein Strom von Blasterfeuer schoss auf ihn zu. Luke stützte sich ab, teilweise mit seinem gesunden Bein und teilweise mit der Macht, und brachte die Klinge zwischen seinen Körper und die Laserschüsse, um den ersten hoch in die Decke abzulenken, während er seine Waffe so anwinkelte, dass die übrigen in dieselbe Richtung davonschwirrten. Jeder der Schüsse – die als automatisches Sperrfeuer auf Luke einprasselten – hämmerte wuchtig gegen das Lichtschwert, drohte, die Klinge zur Seite zu stoßen, die Waffe seiner Kontrolle zu entziehen, auf dass sich die Salven durch seinen Körper brannten, doch er hielt stand.
Vestara huschte...