Abrahams | CANYON | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 336 Seiten

Reihe: Traveler

Abrahams CANYON

postapokalyptischer Roman
überarbeitete Ausgabe
ISBN: 978-3-95835-365-7
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

postapokalyptischer Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 336 Seiten

Reihe: Traveler

ISBN: 978-3-95835-365-7
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Er ist heimatlos. Er ist auf der Flucht. Und er will Rache. Marcus Battle musste Haus und Hof zurücklassen. Nun ist er auf der Suche nach einem vermissten Kind - eine scheinbar unlösbare Mission, denn was ihn wirklich antreibt, ist der Wunsch nach Rache. Rache an jenen Männern, die sein Leben zerstörten. Die Welt, durch die ihn seine Reise führt, ist nicht mehr so, wie er sie in Erinnerung hatte, bevor eine Seuche zwei Drittel der Weltbevölkerung dahinraffte. Sie ist zu einem gesetzlosen, verdorbenen Ort verkommen, der weitaus tödlicher ist als die Seuche, die sie schuf. Battle gab das Versprechen, dieses Kind zu finden und zu retten. Ein Versprechen, welches er mit jedem weiteren Schritt auf seiner Reise mehr bereut, denn nun ist er nicht länger nur Jäger, sondern auch Gejagter. Die actiongeladene Fortsetzung des Bestseller-Romans 'Die Farm'.

Tom Abrahams ist Mitglied der International Thriller Writer's Association. Er schreibt post-apokalyptische Thriller, Action-Abenteuer und Polit-Thriller. Tom lebt in Houston mit seiner Frau Courtney und ihren beiden Kindern.

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Kapitel 1
3. Januar 2020, 14:31 Uhr – Jahr zwölf, Monat neun vor dem Ausbruch – Aleppo, Syrien   Als der improvisierte Sprengsatz ohne Vorwarnung zündete, wurden drei der sechs Soldaten, die in der Nähe der Abdul-Wahab-Agha-Klinik am Westrand der Stadt patrouilliert hatten, von Rohrstücken, Glasscherben, Metallkugeln, roten Fellfetzen und Holzschrauben getroffen. Die Explosion riss Captain Marcus Battle den Boden unter den Füßen weg, sodass er mit dem Hinterkopf – er trug zum Glück seinen Helm – auf das von Kratern durchzogene Pflaster der Avenue Sultan Suleimans des Prächtigen schlug. Er war kurz benommen und in seinen Ohren klingelte es so laut, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Während er in den hellblauen, wolkenlosen Himmel starrte, bildete er sich fast ein, gerade in Kileen zu sein und mit Sylvia im Gras zu liegen. Diese seltsame Vorstellung verschwand allerdings fast so schnell wieder, wie sie gekommen war. Durch den schrillen Ton in seinen Ohren drangen jetzt langsam auch dumpfe Kreischlaute und qualvolle Schreie. Er wälzte sich auf die Seite und schaute in die Richtung, wo die verschlissene Plüschfigur Elmo aus der Sesamstraße, in die Luft geflogen war. Zwei seiner Kameraden standen noch und schauten gerade nach dem, was von den anderen drei übrig geblieben war. Plötzlich zuckte der eine krampfartig, warf seinen Kopf in den Nacken, und brach in einem roten Sprühnebel zusammen. Der andere ließ sich daraufhin sofort auf den Bauch fallen und eröffnete augenblicklich das Feuer mit seinem HK416-Gewehr. Er schoss auf mehrere Ziele, während er noch nach dem gegnerischen Schützen suchte, wurde dabei aber zweimal ins linke Bein getroffen. Battle, der immer noch nicht ganz klar im Kopf war, drehte sich wieder um und fand sein eigenes HK416. Es lag genau neben ihm, also zog er es näher heran, erhob sich auf ein Knie und fing ebenfalls an zu feuern. Er hörte nichts, konnte kaum fokussieren und war sich gar nicht sicher, ob er überhaupt noch lebte oder schon tot war, aber er stand auf und machte sich auf den Weg in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. Ein Schuss traf ihn an der Seite seiner Panzerweste, sodass er kurz zurückzuckte und sich vorkam, als habe er einen kräftigen Schlag in die Magengrube abbekommen. Dennoch stieß er vollkommen ungeschützt weiter vor, bis er die dreißig Patronen im Magazin aufgebraucht hatte, und ging dann hinter der Karosserie eines umgekippten und ausgebrannten Pick-ups in Deckung. »Battle!«, rief der verwundete Soldat nun, als vorübergehend mal nicht geschossen wurde. Er war hinter einer Leitplanke aus Beton geschützt, wo er sich auf seinem unversehrten Bein hingeschleppt hatte, relativ gut geschützt. »Ich sitze fest und die anderen sind tot! Hau ab und versuche, Hilfe zu holen!« Aber Battle verstand ihn nicht, das hochfrequente Klingeln in seinen Ohren dauerte noch an, doch wenigstens sah er allmählich wieder besser. Er wechselte das Magazin und schaute dann vorsichtig durch die Löcher in der Karosserie. Hinter ihm stand ein dreistöckiges Gebäude. Die Fenster waren teilweise oder vollkommen zerbrochen, doch er konnte nicht erkennen, aus welchem davon der Scharfschütze feuerte. Er drehte sich wieder nach seinem Patrouillen-Partner um. Es war nur noch eine Frage von Minuten, bis dieser erschossen werden würde. Er konnte ihn doch nicht einfach so im Stich lassen. Während Battle seinen Rücken gegen die Unterseite des Fahrzeugs drückte, sprach er ein kurzes Gebet, dann vollzog er eine Drehung ins Freie, zielte auf das Gebäude und drückte ab. Die kurze Salve sollte ihn schützen, solange er den kurzen Weg zur Eingangstür zurücklegte, der voller Trümmer war. Nachdem er hindurchgelaufen war, fand er sich irgendwann in einem engen Treppenhaus aus Beton wieder, wo es penetrant nach Urin stank. Während Battle die erste Stufe hinaufrannte, spürte er, dass das Geländer bebte, und schlussfolgerte deshalb, dass die Schüsse aus einem der oberen Stockwerke kamen. Weil sein Kopf extrem wehtat, kniff er die Augen zusammen und biss die Zähne zusammen. Nachdem er die nächsten Stufen genommen hatte, blieb er kurz stehen, um die Vibration zu erforschen, konnte aber dennoch nicht bestimmen, aus welcher Richtung sie kam. In dem Moment, als er ins zweite Obergeschoss steigen wollte, konnte er trotz seiner klingelnden Ohren die kehligen Stimmen von zwei Männern hören, die für ihn unverständlich miteinander diskutierten. Kein Zweifel, sie befanden sich auf dieser Etage. Battle presste sich mit dem Rücken an die Wand links neben der Tür und streckte vorsichtig die linke Hand nach dem Griff aus, um sie ganz zu öffnen. In seinem Magazin steckten noch etwa fünfundzwanzig Patronen, schätzte er. Nachdem er tief Luft geholt hatte, drehte er den Knauf, öffnete die Tür, und trat mit auf was auch immer gerichteter Waffe in den Türrahmen. Zunächst sah er niemanden. Es war nur ein leerer Flur, dunkel bis auf eine Stelle am anderen Ende des Ganges. In dem Licht am Rande seines Sichtfeldes nahm er allerdings Bewegungen wahr. Es handelte sich dabei um eine offene Tür, die garantiert zu den beiden Männern führte, die auf seinen Kameraden geschossen hatten. Sie luden gerade nach – Kalaschnikows vom Typ AK-104, so wie es aussah. Einer von ihnen ging mit einem Feldstecher hin und her. Er zeigte hektisch in irgendeine Richtung und herrschte dabei seinen Gefährten an, der einzelne Patronen in ein Stangenmagazin schob. Dies erklärte die langen Pausen zwischen den Salven. Das Fenster hinter ihnen besaß kein Glas mehr und davor stand ein Kleiderschrank, den sie als Deckung benutzten. Battle witterte seine Chance. Er atmete noch einmal tief ein und sprintete dann los. Im vollen Lauf brüllte er, so laut er konnte, und feuerte dabei. Wumm! Wumm! Wumm! Wumm! Kaum, dass sich der Schussbeobachter zu ihm umdrehte, schlugen Kugeln in dessen Brust ein. Er ließ den Feldstecher fallen und taumelte rückwärts. Battle feuerte weiter, als er die offene Tür erreichte. Wumm! Wumm! Wumm! Wumm! Die zweite Salve traf den Hals des Mannes und warf ihn mit Wucht in die Ecke des Zimmers. Battle stürzte hinein, drehte sich im Laufen um und rutschte dann auf den Toten zu. Rechts von ihm kniete noch der Schütze und versuchte gerade hektisch, das Magazin in sein Gewehr zu stecken. Er schaffte es allerdings nicht. Battle hielt den Abzug seines HKs weiterhin gedrückt. Wumm! Wumm! Wumm! Wumm! Wumm! Wumm! Wumm! Wumm! Die Kugeln gingen glatt durch den Körper seines Gegners hindurch, der nun erschauderte und schließlich rücklings umfiel. Battle nahm die Waffe herunter, um direkt auf den Kopf des Syrers zu zielen, und feuerte sicherheitshalber noch ein paar Mal. Wumm! Wumm! Wumm! Wumm! Nun vergewisserte er sich, dass sonst niemand mehr in dem Raum war, der seines Erachtens nach der Schlafsaal einer Ärzteschule oder einer nahegelegenen Universität war. Auf dem Boden lag eine Matratze, an einer Seite stand ein Tisch. Der von Schüssen durchlöcherte Kleiderschrank verdeckte weiterhin die untere Hälfte des zerbrochenen Fensters. Er schaute nach rechts, dort hatte jemand etwas auf Arabisch an die Wand gesprüht, wo Einschusslöcher vermuten ließen, dass jemand von draußen das Feuer erwidert hatte. Battle drückte seinen Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger zusammen, dann öffnete er den Riemen seines Helmes und das Klingeln ließ langsam nach. Nun hörte er Gegröle von der anderen Straßenseite, widerstand aber dem Impuls, ans Fenster zu treten. Gut möglich, dass dann einer seiner Kameraden versehentlich auf ihn schoss. Er fasste sich ins Genick und tastete dort nach seinem Ohrknopf. Als er ihn fand, steckte er ihn ins rechte Ohr und drückte die Sprechtaste seines Funkgeräts. Es funktionierte nicht mehr, also brüllte er einfach hinaus und hoffte dabei, dass seine Stimme weit genug trug. »Ich bin's, Battle! Alles sauber! Bedrohung neutralisiert!« »Battle, Buck hier. Ich bin verletzt, brauche Hilfe.« Buck. Rufus Buck. Er war der andere Überlebende. Die Männer mochten ihn, denn er war ein geborener Anführer. Er stammte aus Texas, genauso wie Battle, der ihn allerdings nicht zu seinen liebsten Soldaten zählte. Buck hielt sich im Gegensatz zu den anderen nicht immer an die Einsatzregeln, sondern legte sie gern mal zu seinen eigenen Gunsten aus. Nichtsdestotrotz war er Amerikaner, ein Kamerad und gerade hilfsbedürftig. »Ich bin schon unterwegs!« Nachdem sich Battle vergewissert hatte, dass keine Gefahr mehr von dem Zimmer ausging, kehrte er ins Treppenhaus zurück und schlug sich durch die qualmenden Trümmer zurück nach unten. Während er die bröckelige Asphaltstraße überquerte, sah er zum ersten Mal das volle Ausmaß der Zerstörung, die der Sprengsatz in der Plüschfigur angerichtet hatte. Ihm kam unweigerlich die Galle hoch. Er konnte weder Arme von Beinen, geschweige denn die einzelnen Leichen voneinander unterscheiden. Einzig anhand der Namen auf den blutigen Fetzen ihrer Tarnuniformen ließen sie sich noch identifizieren. »Sind Sie es?«, fragte Battle nun Buck, einen Sergeant First Class. Er hatte die Unteroffizierslaufbahn eingeschlagen, war NCO der Soldstufe E-7, und tanzte nicht immer nach der Pfeife seiner Vorgesetzten, da diese seiner Meinung nach oft überstürzt handelten. »Ich bin's.« Buck lehnte sich an die Leitplanke. »Ich weiß bloß nicht, wie lange noch.« Als Battle hinter die Betonkonstruktion trat, sah er, wie schwer der Sergeant tatsächlich verletzt war. Er hatte sich ein Bein direkt über dem Knie abgebunden und alles darunter schien...



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