Abrahams | BATTLE (Traveler 5) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5, 328 Seiten

Reihe: Traveler

Abrahams BATTLE (Traveler 5)

postapokalyptischer Roman
überarbeitete Ausgabe
ISBN: 978-3-95835-661-0
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

postapokalyptischer Roman

E-Book, Deutsch, Band 5, 328 Seiten

Reihe: Traveler

ISBN: 978-3-95835-661-0
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



ER SEHNT SICH NACH FRIEDEN. ABER WO ER IST, DA HERRSCHT KRIEG. Marcus Battle ist ein gesuchter Mann. Ganz egal, wohin er geht oder was er tut - es gelingt ihm nicht, jenen zu entgehen, die ihm nach dem Leben trachten. Doch dann zieht eine neue Bedrohung auf. Noch gefährlicher als der Virus, der die Welt in einen dystopischen Albtraum verwandelte. Und sie hat das Zeug dazu, eine zweite Apokalypse heraufzubeschwören. Kann Marcus die neuerlichen Angriffe abwehren oder wird er schließlich einem unverhofften Gegner zum Opfer fallen? Die TRAVELER-Reihe - das sind actionreiche Endzeit-Abenteuer mit einem Schuss Neo-Western.

Tom Abrahams ist Mitglied der International Thriller Writer's Association. Er schreibt post-apokalyptische Thriller, Action-Abenteuer und Polit-Thriller. Tom lebt in Houston mit seiner Frau Courtney und ihren beiden Kindern.

Abrahams BATTLE (Traveler 5) jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


KAPITEL 1
  5. Februar 2044, 12 Uhr mittags
11 Jahre und 4 Monate nach dem Ausbruch
Baird, Texas   »Langsam werde ich zu alt für so was«, murmelte Marcus Battle. Locker ließ er die Finger über dem Griff der Glock an seiner Hüfte spielen. Mit schulterbreit auseinandergestellten Füßen stand er fest auf dem rissigen, mit Löchern übersäten Asphalt. Zwischen seinen Beinen verlief die verblasste, ehemals gelbe Straßenmarkierung, die sich durch die Stadt zog. Trotz der trockenen Kälte dieses westtexanischen Winters war Marcus kurzärmlig angezogen. Schweiß sammelte sich in seinem Nacken und unter seinen Armen. Seine Muskeln spannten sich an, und er fokussierte sich auf sein Ziel, das dreißig Yards von ihm entfernt auf der Straße stand. Er atmete langsam und gleichmäßig. »Du bist also der, den sie Mad Max genannt haben«, höhnte die Zielperson. »Ich habe überall südlich des Walls von dir gehört.« Marcus positionierte seine Schultern über seinen Zehen. Es war die beste Körperhaltung, um seine Waffe abzufeuern. »Man sagt, du hast das Kartell im Alleingang erledigt«, fuhr der Mann fort. »Hast den Dwellern den Rücken gekehrt, den Wall nach Norden überquert und bist zurückgekommen, um den größten Teil des Llano-River-Clans zu töten.« Das Ziel hatte die Geschichte größtenteils korrekt wiedergegeben. In der Stimme des Mannes lag etwas Herausforderndes, aber auch Angst. Marcus konnte es hören, als der Mann den Groschenroman von Marcus Battles gewalttätigen Abenteuern nacherzählte. Er war der neueste in einer langen Reihe von Möchtegern-Haien, die Baird immer wieder umkreisten und in die Gewässer des Ortes eindrangen, in der Hoffnung, seinen legendären Sheriff zu fressen. Doch Marcus war nicht tatsächlich der Sheriff. Diese Funktion gab es südlich des Walls in dem Gebiet, das einst als Bundesstaat Texas bekannt gewesen war, nicht mehr. Aber er hatte in Baird Menschen gefunden, die seine Führung brauchten. Sie hatten um seine Hilfe gebeten und er hatte bereitwillig zugestimmt. Sechs Monate lang war es ein einfacher Job gewesen. Bis es sich herumgesprochen hatte. Die Dinge hatten sich verändert. Jetzt kamen fast im Wochenrhythmus einer oder mehrere junge Wahnsinnige und forderten ihn heraus. Sie standen mitten auf der Straße, riefen laut nach Marcus und verlangten ihre Chance auf Ruhm. Dieser hier war groß und schmal. Seine Arme waren so lang, dass es komisch aussah. Zu diesem Eindruck trug auch bei, dass die Ärmel seiner Jacke weit vor seinen Handgelenken endeten. Seine weite, ausgebeulte Hose reichte gerade einmal bis zu seinen Waden. »Ich habe auch gehört, dass du keine Familie hast«, sagte der Schlaksige grinsend. »Du bist hier, weil dein Zuhause zerstört ist. Man sagt, dass du keinen Ort und keinen Menschen hast, zu dem du gehörst. Deshalb bist du hier. Das ist ganz schön erbärmlich, wenn du mich fragst.« Am Anfang hatte Marcus versucht, den jungen Männern ihre Mission auszureden, ihnen Zuflucht vor der Gewalt und den Härten zu bieten, die den gesetzlosen, wilden Süden beherrschten. Keiner von ihnen hatte das Angebot angenommen. Einer nach dem anderen waren sie gescheitert, und Marcus hatte sie eigenhändig eine Meile außerhalb der Stadt begraben. Marcus’ Finger hatten zuerst Blasen bekommen, woraus die andauernde Arbeit mit der Zeit dicke Schwielen gemacht hatte. Das Ziel änderte seine Haltung. Seine Hand schwebte noch immer über dem Holster an seiner Seite. »Früher habe ich geglaubt, was sie sagen!«, rief er. »Früher habe ich diese Geschichten geglaubt. Ich dachte, du wärst ein Riese, ehrfurchtgebietend und voller Muskeln!« Noch eine Leiche, die ich vergraben muss, dachte Marcus. Mit der Seite seines Daumens rieb er seinen juckenden Abzugsfinger. »Du siehst ganz und gar nicht aus wie ein harter Typ«, rief das Ziel. »Alt siehst du aus! Ich bin überhaupt nicht beeindruckt, kein b…« Das Neun-Millimeter-Geschoss bohrte sich mitten in die Stirn des Herausforderers und explodierte aus seinem Hinterkopf wieder hervor. Marcus hatte die Glock bereits wieder im Holster verstaut und den Verschluss zuschnappen lassen, als das ruhiggestellte Ziel erschlaffte und mit dem Gesicht voran zu Boden fiel. Sein Mund formte immer noch ein B, als sein Gehirn die Funktion einstellte und sein Herz aufhörte zu schlagen. Er hatte seine Waffe nicht gezogen. »Jetzt hast du die Spannung komplett zerstört«, kommentierte Lou. Sie lehnte gegen die Backsteinfassade eines Gebäudes rechts von Marcus. »Er konnte nicht einmal mehr seinen Gedanken beenden.« Marcus seufzte und kratzte sich am Bart. Es war wieder Zeit, sich zu rasieren. »Ich hatte genug gehört«, sagte er und ging zu Lou. »Ich habe halb damit gerechnet, dass du eine Klinge in ihn bohrst, bevor ich eine Chance zum Feuern bekomme.« Lou zuckte mit den Schultern. Sie legte eine Hand auf eines der Messer, die in ihrem Hosenbund steckten. »Ich habe zumindest darüber nachgedacht«, sagte sie. »Er war aber auch wirklich ein gesprächiger Typ.« Marcus stieg über den Bordstein auf den breiten, aus Beton gegossenen Gehweg, der die Straße von den langen Gebäudereihen auf beiden Seiten trennte. Es war die Main Street, die schnurgerade durch das Zentrum von Baird führte und einen Ort zeigte, in dem es dem Anschein nach genauso gut das Jahr 1894 sein konnte wie das Jahr 2044. Marcus stellte sich neben Lou. »Ich wünschte«, sagte er, »diese Punks würden mein Angebot auf Zuflucht, Vergeben und Vergessen und so weiter nur ein einziges Mal annehmen. Aber sie sind zu stur und zu überzeugt von ihren Fähigkeiten.« »Schon«, sagte Lou und verschränkte die Arme vor der Brust, »aber sie müssen nur ein einziges Mal besser sein als du. Du dagegen musst jedes verdammte Mal besser sein als sie.« Marcus rieb seinen schmerzenden Nacken und presste seinen Daumen gegen einen verhärteten Muskel. Lou hatte recht. Ein Hitzkopf genügte, der mit der Waffe schneller war oder ein Verschlagener, der sich für eine Variante aus dem Hinterhalt entschied. Er stupste Lou mit der Schulter an. »Hoffen wir, dass dieses unschöne Ereignis eher später als früher eintritt«, sagte er. »So, hilfst du mir jetzt mit der Leiche?« Lou sah auf ihr leeres Handgelenk, als ob sie eine Uhr tragen würde. Sie tippte darauf. »Ich denke schon. Ich habe heute keine Termine mehr.« Sie zogen die Leiche an den Straßenrand und luden sie in eine Schubkarre, die Marcus neben einem Gebäude aufbewahrte, das sie als Gefängnis für Eindringlinge und Tunichtgute benutzten, die nicht ganz das Niveau einer Hinrichtung erreichten. Lou griff nach einer gegen das Gebäude gelehnten Schaufel und warf sie zum Toten auf die Schubkarre. Marcus packte die Schubkarre an den Griffen, hob sie an und schob sie auf ihrem verbogenen Rad zu den Grabstellen. Die Meile bis dahin war quälend lang. Sein Bein schmerzte. Er musste dagegen ankämpfen, nicht vor Schmerzen zu hinken. »Hast du jemals Krieg und Frieden gelesen?«, fragte Lou, als sie den Rand der Stadt erreichten. Sie spielte mit ihren Messern, während sie neben Marcus ging. Immer wieder ließ sie in jeder Hand eines durch die Luft rotieren und fing sie wieder auf. »Das Buch?«, fragte Marcus. »Nein«, sagte Lou, »das Musical.« Marcus griff die Schubkarre fester und runzelte die Stirn. »Musical?« Lou schüttelte den Kopf. »Oh Mann. Natürlich das Buch. Du kannst unmöglich ein Musical lesen, Marcus. Manchmal bringst du mich echt zum Erstaunen.« Marcus schob seine Brust nach vorn. »Danke«, sagte er. »Denn es ist mein Lebensziel, Louise zum Erstaunen zu bringen.« Lou warf ihm einen finsteren Blick zu, ignorierte aber, dass er sie sarkastisch beim vollen Namen genannt hatte. »Mein Dad hat mich dazu gebracht, es zu lesen. Er bestand darauf, dass das Buch ein Klassiker ist.« »Du hast mir nie erzählt, dass dein Vater ein Sadist war«, sagte Marcus. »Das Buch ist sehr dick.« »Dicker als die meisten, nicht so dick wie andere«, gab Lou zurück. »Mein Dad hat gesagt, Tolstoi habe das Buch geschrieben, ohne der Geschichte einen Helden zu geben. Er hatte recht. Es gibt wirklich keinen. Die Figuren bewegen sich irgendwie zufällig und interagieren ohne erkennbare Motivation. Manchmal können sie nicht erklären, warum sie tun, was sie tun.« »Habe ich nie gelesen«, sagte Marcus. Lou nickte. »Überrascht mich nicht.« Marcus setzte die Schubkarre ab und streckte den Rücken durch. Er holte tief Luft und atmete mit aufgeblasenen Wangen kräftig aus. Er stemmte die Hände in die Hüften und drehte sich hin und her, als würde er Gymnastik machen. Dann beugte er sich vor, um die Schubkarre wieder anzuheben. Er deutete mit dem Kinn nach vorn, in Richtung der Gräber. »Tolstoi porträtierte mehrere wohlhabende Familien und wie sie mit einer sich wandelnden Gesellschaft zurechtkamen«, sagte Lou. Sie steckte ein Messer ein und begann mit dem anderen, Dreck unter ihren Fingernägeln hervorzukratzen. »Vieles von dem politischen Zeug war zu hoch für mich, aber das Wichtigste habe ich verstanden.« Stöhnend schob Marcus seine nutzlose Ladung einen Hügel auf dem schmalen Trampelpfad hinauf, den seine regelmäßigen Touren durch Unkraut und Gestrüpp gezogen hatten. »Was willst du mir mit dieser Geschichte sagen?«, fragte er. »Worauf willst du hinaus?« »Warum«, fragte sie, ohne von ihren Fingern aufzublicken, »ganz egal, welche Art von Dreck man sich unter den Nägeln einfängt, hat dieser immer die gleiche dunkelgraue Farbe, wenn man ihn herauspult? Als wäre er so...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.